Donnerstag, Juli 18, 2024
„Verbindung von Digitalisierung und Emotion“
Foto: DMAG

In zwei Wochen findet die CeBIT in Hannover statt. Warum dafür der Monat Juni besonders praktisch ist, erklärt Messe-Sprecher Hartwig von Saß. Was erwartet die Besucher?

Auch wenn Technologie zunehmend in den Branchenfokus von Industriemessen wie der HMI oder der Internationalen Automobilausstellung gerät, die IT-Leitmesse CEBIT will es in ihrem bereits 33. Lebensjahr neuerlich wissen. „Sie ist die einzige Messe weltweit, die das gesamte Spektrum der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft abdeckt“, betont Messe-Sprecher Hartwig von Saß gegenüber dem Report.

Networking als zentraler Anker
„Wir haben uns im Spätsommer 2016 mit der Frage beschäftigt, wie wir digitale Transformation und das Phänomen der Digitalisierung glaubhaft und breit verständlich aufgreifen können. Gemeinsam mit Unternehmen, Start-ups, Wissenschaftlern und auch Künstlern wurden unterschiedlichste Themen diskutiert – vieles davon taucht nun in den Elementen der neuen CEBIT auf“, berichtet von Saß. Der Veranstalter Deutsche Messe AG betrachtet das Programm der weltgrößten IT-Messe weiterhin rein aus Business-Sicht. Die CeBIT wird keine Consumer-Veranstaltung, verspricht man. Trotzdem sollen die Ausstellungs- und Fachthemen in den Hallen mit einem abendlichen Kulturprogramm verknüpft werden. Aus diesem Grund wurde auch der Monat Juni gewählt. Anders als im März kann zu dieser Zeit das Festivalgelände witterungsbedingt besser genutzt werden.

Inhaltliche Schwerpunkte
Es sind vier Säulen, an denen sich die Klientel heuer orientieren kann. Auf der d!conomy finden Besucher die Themen für die Digitalisierung von Unternehmen und auch der öffentlichen Verwaltung – etwa Effizienz durch IT, neueste Anwendungen rund um CRM oder IT-Security. Es ist die klassische Bandbreite, die eine IT-Messe mit Messeständen für die Geschäftsanbahnung bietet.

Im Ausstellungs- und Messebereich d!tec sind Schwerpunktthemen wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder Drohnen und Human Robotics versammelt. Diesen Themen ist gemein: Sie stehen kurz davor, in die Business-Welt einzudringen und haben das Potenzial, ganze Branchen zu verändern. Der Forschungs- und Entwicklungsfokus wird von Instituten wie Fraunhofer, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz oder das Karlsruher Institut für Technologie getragen. Dazu gesellen sich gut 400 Start-ups, welche die neuen Technologien schon mit konkreten Geschäftsmodellen verknüpfen können.

Die dritte Säule d!talk umfasst das Konferenzprogramm, das im Vorjahr noch in einem Bereich mit Zutrittsbeschränkung zu finden war. „Wir wollen jetzt den Business- und Know-how-Transfer, die Inspiration, direkt in die Messehallen tragen“, sagt von Saß. Networking-Zonen sind am Rande der Vortragsbereiche zu finden, die Aussteller können die diskutierten Themen mit greifbaren Produkten vor Ort unterfüttern. Über 500 Sprecher sind auf zehn Bühnen über die Hallen verteilt an den Messetagen in Aktion. Alleine das Kongress-Programm gehöre zum Besten, das man im Digital-Umfeld derzeit zu sehen bekommt, ist der Messesprecher überzeugt.

Der vierte – und signifikant neueste – Teil wird schließlich von einem Campus-Sektor in einer Größe von ungefähr zehn Fußballfeldern in der Mitte des Messegeländes in Hannover gebildet. Aussteller dort wollen das Thema Digitalisierung regelrecht inszenieren, es für die Besucher erlebbar zu machen. Der Business-Software-Hersteller SAP versucht dies etwa mit einem Riesenrad. Es wird zumindest guten Ausblick auf die Konzerte bieten, die in den Abendstunden stattfinden. Das Line-up: Mando Diao, Jan Delay oder Digitalism – dazu das Eröffnungsspiel der Fußball-WM auf Großleinwand und ein ganzer Zirkus an DJs aus der Region. „Da kann tatsächlich auch Partystimmung aufkommen“, erwartet van Saß Netzwerken „in der Verbindung von Digitalisierung und Emotion“ in entspannter Atmosphäre.

Ob das Messekonzept eine größere Besucherzahl als in den letzten Jahren ansprechen wird, lässt sich auch für die Veranstalter konkret noch nicht sagen. Als Planungsgrundlage wurde jedenfalls einmal die Besucherzahl von 200.000 aus dem Vorjahr genommen. „Genaues aber werden wir am 15. Juni wissen“.

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