Die dringend notwendige Energiewende auch in der Industrie war Thema einer Podiumsdiskussion des Report Verlags am 22. Mai. Das Resümee des Gesprächs mit knapp 70 Teilnehmer*innen (siehe auch Kurzvideo): Die Dekarbonisierung ist realisierbar – doch sind unbedingt sektorübergreifende Innovationen und Kooperationen sowie ein Schulterschluss der Industrie mit Politik und Gesellschaft notwendig.
Am Tag der Report-Podiumsdiskussion zur Dekarbonisierung der Industrie prägte Shell die Schlagzeilen. Ein Gericht in Den Haag hat den Öl- und Erdgaskonzern zu einer Reduktion seiner Kohlendioxid-Emissionen bis 2030 um netto 45 % im Vergleich zu 2019 verurteilt. Der britisch-niederländische Konzern müsse seinen Beitrag im Kampf gegen den gefährlichen Klimawandel leisten, begründete das Gericht. Das Urteil wird als historisch gewertet, als weltweit wichtiges Signal. Nie zuvor wurde ein Konzern von einem Richter zu drastischen Klimaschutzmaßnahmen gezwungen. Auch bei der Podiumsdiskussion stand die Dekarbonisierung der Industrie im Zentrum.
Die Industrie trägt maßgeblich zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Dekarbonisierung sei aber nicht mehr exotisch, hieß es im Rahmen des Gesprächs. Für unmöglich wurde früher auch die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik eingestuft. Kaum jemand hatte geglaubt, dass die Windkraft signifikante Anteile an der Stromerzeugung halten kann oder das E-Auto mehr wird als reine Utopie - heute hält die Windkraft bei 11 %, das E-Auto zählt bereits zum Verkehrsbild. Der Umbau des Energiesystems in Richtung Klimaneutralität steht für die heimische Industrie außer Streit.
Klimapolitische Proteste sind auf der Tagesordnung, Kund*innen verlangen zunehmend grüne Produkte, Investor*innen schränken ihre Unterstützung verstärkt auf nachhaltige Projekte ein, Politik und Regulatoren reagieren mit neuen Regelungen. Als zentrale Maßnahme gilt der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger. Es gibt bereits eine längere Tradition von Dekarbonisierung dort, wo einerseits Leidensdruck besteht und andererseits technologische Lösungen vorhanden sind.
Zu den „Frontrunnern“ gehört unter anderen die Lebensmittelindustrie, die keine Hochtemperaturprozesse benötigt. Für Kochen, Hygienisieren und Pasteurisieren sind 100 bis 250 Grad ausreichend, während in der Schwerindustrie Hochtemperaturprozesse mit über 1.000 Grad dominieren. Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, nannte einige Vorzeigeprojekte, darunter die Brauerei Göss, die ausschließlich erneuerbare Energie in allen Prozessen einsetzt und die Molkerei NÖM in Baden, die ihre Abwasserwärme energetisch verwertet. Handelsketten wie MPreis betreiben Wasserstoffprojekte und erreichen dadurch CO2-neutrale Systeme, ebenso werden Brennstoffzellen-Fahrzeuge betankt.
In der Schwerindustrie fehlen technologische Lösungen noch vielfach, Stichworte regionales Carbon Management, Kreislaufwirtschaft, Sektorkopplung und Integration der Erneuerbaren. Das Thema Energieeffizienz sei außerdem anscheinend wenig attraktiv. Aber auch hier zeigte Theresia Vogel positive Beispiele auf, etwa die Voest und ihre Schritte zu sauberer Stahlproduktion, den Papierhersteller Lenzing, der sich am Weg zur CO2-freien Produktion befindet, Ziegelhersteller wie Wienerberger, die sich mit der Optimierung von Prozessen beschäftigen, die Gmundner Zementwerke, die ihre Abwärme aus der 400°C-Produktion nutzen möchten. „Es gibt viele Synergien, die man nicht erwarten würde. Das Bekenntnis zur Energiewende ist mehr als ein Feigenblatt“, findet Theresia Vogel. Wenn Unternehmen die Vorteile erkannt haben, werden sie innovativer und denken auch an Änderungen in ihrem Kernprozess. „Und das ist der entscheidende Schritt“, betont sie. Dabei sind Förderungen als Anschub wichtig, um den unternehmerischen Mut zu stärken.
Hier geht es zu einem Video mit den wichtigsten Statements aus dem Gespräch: bit.ly/3fGITBz
(Video: Bernhard Schojer, Report Verlag)
Partner des #reporttalk waren Atos, Bearingpoint, Klima- und Energiefonds und VÖZ.
"Beim Umstieg auf erneuerbare Energie im Industriesektor nimmt die Elektrifizierung auf Basis von erneuerbarem Strom die Schlüsselrolle ein", sagt Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds. (Foto: Johannes Hloch)
„Dekarbonisierung ist durch die Klimakrise ein globales Thema, es wird Verlierer, aber hoffentlich viele Gewinner geben“, erwartet Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, hohe Wertschöpfung für Österreich. So würde etwa mehr inländische Energieaufbringung geschaffen als bisher, was weniger Import von fossilen Energieträgern bedeutet. Und sie erkennt erheblichen Schwung im System, denn es werde viel mehr übergreifend gedacht. Im Fokus steht nicht mehr die Einzeloptimierung eines Aggregates in einem Unternehmen, sondern die Sicht auf das Ganze. Man spreche vom Energiesystem, das geändert werden muss, von Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfungsketten. Zuoberst auf der Agenda steht der Ausbau der erneuerbaren Energie, Anlagen und Infrastrukturen werden auf erneuerbare Energieträger ausgerichtet und modernisiert, die Effizienz der Anlagen wird optimiert. Die Regierung treibe die Umsetzung voran. Man muss nun proaktiv agieren und sich in diesen Markt einklinken.
Die österreichische Industrie verbraucht aktuell 30 % der heimischen Gesamtenergie. In Richtung Elektrifizierung wird noch viel passieren, die Stromseite sei noch lange nicht ausgeschöpft. Das Ziel der Dekarbonisierung über alle Sektoren bis 2040 bildet für die Energieexpertin eine absolute Wende im Energiesystem. „Es besteht unglaublicher Zeitdruck, das darf nicht übersehen werden.“ Eine Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien ist möglich, zitiert Vogel die Studie IndustRiES des AIT, es besteht aber großer Handlungsbedarf vor allem bei Erzeugungs- und Netzausbau sowie bei Speichern für entsprechende Flexibilitätsbereitstellung. Eine passende Roadmap über einige Jahrzehnte aufzustellen sei nicht einfach. Vieles müsse gleichzeitig passieren und deutlich schneller als bisher.
Theresia Vogel verweist auf die 170.000 Projekte, die vom Klima- und Energiefonds seit 2007 gefördert wurden, von PV-Kleinanlagen über Biomassekessel bis zu E-Autos. Ein weiterer wichtiger Sektor ist die Unterstützung von Forschung und Innovation, die viele Industrieprojekte betrifft. Die notwendigen Fördertöpfe für die Umsetzung wiederum bietet vor allem die Kommunalkredit mit der Umweltförderung. „Es werden Kosten bei der Dekarbonisierung anfallen, aber man darf dabei nicht auf die Schäden und Strafzahlungen beim Verpassen der Klimaziele vergessen. Wir bewegen uns da bei einigen Milliarden pro Jahr. Das Geld müsse sinnvoll eingesetzt werden“, so Vogel.
"Der Umstieg auf Cloudtechnologien senkt den Energieverbrauch um bis zu 55 %, CO2 über 90 %", so Martin Katzer, Head of Manufacturing Atos Österreich.
„Die IT-Branche selbst ist zwar nur mit 1,4 % am globalen CO2-Ausstoß beteiligt, ist aber Mittel zum Zweck“, betont Martin Katzer, Head of Manufacturing bei Atos Österreich. Mit Digitalisierung lasse sich eine Reduktion der Emissionen um 15 % erreichen, auch in der Schwerindustrie, wo der Wandel zur Dekarbonisierung schwer umsetzbar ist. Nahezu jedes Unternehmen verfügt heute über eine Rechenzentren-Infrastruktur, die klimaneutraler gestaltet werden kann. Atos selbst möchte 2028 klimaneutral sein. Dafür wurden Maßnahmen vom Bereich Immobilien über Lieferketten bis hin zu Produktionsstätten und eben Rechenzentren gesetzt. Durch neue Technologien, etwa den Umstieg auf die Cloud, kann der Energieverbrauch um bis zu 55 % gesenkt werden. CO2-Einsparungen über 90 % seien realistisch.
Bei Immobilien setzt Atos auf die Optimierung der Büroflächen, bei Lieferketten unter anderem auf die Umstellung auf emissionsfreie Energie. Beim Faktor Produkte nennt Katzer das energieeffiziente Supercomputersystem JUWELS. 2020 führte Atos eine interne CO2-Bepreisung (80 Euro pro Tonne CO2) ein, die für alle Geschäftsbereiche des Unternehmens gilt, um Geschäftsentscheidungen betreffend Dekarbonisierung voranzutreiben, sowie die Atos Green-App für die Mitarbeiter*innen. Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen, ist für Martin Katzer zentrale Priorität.
Für seine Kund*innen entwickelt der IT-Experte ein Dekarbonisierungsangebot, die Decarbonization Level Agreements. Diese Verpflichtungen, die durch Dritte messbar und auditierbar sind, verpflichten Atos zu einer Entschädigung der Kund*innen, sollten die vertraglich vereinbarten CO2-Reduktionsverpflichtungen nicht eingehalten werden. „Bislang haben wir noch keine Strafzahlung leisten müssen.“
Im vergangenen Oktober hat Atos das Beratungsunternehmen EcoAct übernommen und damit das Portfolio an digitalen Lösungen, Dienstleistungen und Strategien zur Kohlenstoffreduktion erweitert. Als Vorzeigebeispiel nennt Martin Katzer die Zusammenarbeit mit innocent Drinks. Erstellt werden End-to-End-Technologielösungen für die erste klimaneutrale Fabrik des Smoothie- und Saftherstellers einschließlich aktiver LAN- und WLAN-Vernetzung mit fortschrittlicher Technologie sowie Rechen- und Speicherressourcen, unterstützt durch ein professionelles Dienstleistungspaket und Wartungs-Support.
"11er betreibt Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette durch Vermeidung, Reduktion und Ausgleich von CO2-Emissionen", Thomas Schwarz, Geschäftsführer 11er Nahrungsmittel (Foto: StudioFasching)
Die klimaneutrale Smoothie-Fabrik in Rotterdam wird erst errichtet, bereits umgesetzt ist die Dekarbonisierung bei 11er, dem führenden Kartoffelspezialitäten-Hersteller in Österreich. Das Projekt Nachhaltigkeit wurde von den Vorarlbergern bereits in den 80er Jahren gestartet. „Pro Jahr verarbeiten wir 80.000 Tonnen Kartoffeln. Mit den anfallenden biogenen Reststoffen betreiben wir am Gelände eine Biogasanlage, die unsere Transporter versorgt“, berichtet Geschäftsführer Thomas Schwarz.
Auch andere Betriebe können Biogas von 11er nutzen. Eine neue PV-Anlage mit 500 kWp sorgt für die Kühlung des Tiefkühlhauses, die sich vor allem im Sommer rechnet, wenn eine hohe Kühlleistung bei intensiver Sonnenstrahlung erforderlich ist. „Die 11er Nachhaltigkeitsinitiative fahren wir seit 2015“, erklärt Schwarz.
Ziel ist Klimaneutralität durch Vermeidung, Reduktion und Ausgleich von CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bis 2025 sollen mindestens 25 % der Emissionen, für die derzeit noch Emissionszertifikate erworben werden, aus eigener Kraft ausgeglichen werden – durch Optimierung bei Rohstoffen, Transporten, Verpackung, Dienstreisen, Anfahrten, Reinigungs- und Kühlmitteln bis zum Kartoffelprodukt im Regal der Supermärkte. „In den ersten fünf Jahren haben wir eine Reduktion der CO2-Emissionen pro kg Kartoffel um minus 16 % erreicht.“
Der Handel goutiere die Nachhaltigkeitsbestrebungen, solange der Faktor Kosten nicht angesprochen wird. „Selbst halten sie ihre Standorte vielfach klimaneutral. Einkäufer werden jedoch gemessen am Finanzergebnis, nicht daran, wieviel CO2 eingespart wird“, berichtet Thomas Schwarz. Diese ergeben sich durch Änderungen der firmeninternen Infrastruktur, die es braucht, um den CO2-Footprint zu erkennen, verbessernde Maßnahmen zu planen und diese durchzuführen und natürlich durch den Kauf von Emissionszertifikaten, die CO2 an anderer Stelle entsprechend einsparen.
Die Politik sei gefordert, Folgekosten für die Umwelt müssen bepreist werden. Positiv bewerten würde Schwarz eine Roadmap zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen: „Wir stellen den Dampf für die Produktion derzeit mit Gas her. Wenn wir auf fossiles Gas verzichten und zum Beispiel auf klimaneutrale Brennstoffe umsteigen sollen, braucht es Planungssicherheit und ein Programm ähnlich Raus aus Öl. Und das muss auf europäischer Ebene koordiniert sein, um kompetitiv sein zu können.“
"Das Interesse der Baubranche an einer dekarbonisierten Bauwelt ist sehr groß, allerdings gibt es einen Unterschied zwischen dem Wollen und dem Umsetzen, denn der Einsatz dekarbonisierter Baustoffe ist mit höheren Kosten verbunden", Sebastian Spaun, Geschäftsführer Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (Foto: VÖZ/APA-Fotoservice/Tanzer)
Auch Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, sieht noch viel Forschungs- und gleichzeitig Handlungsbedarf. Es brauche eine Umstellung des Wirtschaftssystems. Er ist aber zuversichtlich, dass die umfassende Dekarbonisierung mittelfristig gelingen kann. Österreichische Zementunternehmen hätten bereits weltweit den niedrigsten CO2-Fußabdruck. „Es erfordert aber weiter einen gemeinsamen Kraftakt der Wertschöpfungskette, von der Planung über Produktion und Bauausführung bis hin zum Recycling“, betont er und verweist auf die erforderliche 5C-Strategie: Optimierung entlang der Wertschöpfungskette von Clinker, von Cement, Concrete, Construction (ressourceneffizientes Bauen) and Re-Carbonation (25 % CO2 werden von Beton wieder aus der Luft aufgenommen).
„Bisher haben wir uns vor allem auf den erforderlichen Brennstoff fokussiert.“ 80 % der Brennstoffe sind mittlerweile nicht mehr Kohle, Öl und Gas – sondern nicht recycelbare Kunststoffabfälle, Altreifen, Papierfaserreststoffe und Biomassereste. Der Knackpunkt sind die chemisch nicht vermeidbaren Prozessemissionen. Der Ausweg: Die energieintensive Komponente Klinker wird mit möglichst viel anderen sekundären Stoffen kombiniert. Derzeit besteht Zement zu 70 % aus Klinker, den Rest bilden Zum Beispiel Hochofenschlacken, ein Restprodukt der voestalpine. „Wir müssen uns um neue Stoffe umsehen, um den Klinkeranteil weiter zu reduzieren. In zehn Jahren wollen wir ihn auf 60 bis 65 % senken, bis 2050 auf 50 %.“
Damit Zement noch umweltfreundlicher wird, arbeiten die VÖZ und ihre Mitgliedsunternehmen am klimafitten Zement CEM II C mit 50 % Klinkeranteil. „Es braucht die gesamte Bauwertschöpfungskette“, fordert Spaun. Die trotz aller Reduktionsmaßnahmen anfallende Restmenge an CO2 soll in Zukunft weiter verarbeitet werden. Dazu gibt es etwa das Pilotprojekt "Carbon2ProductAustria (C2PAT)" in Mannersdorf. In einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette soll abgeschiedenes CO2 mit Wasserstoff zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet werden, die wiederum für die Herstellung von Kraftstoffen sowie von hochwertigen Kunststoffen notwendig sind. Dekarbonisierung kann somit den Beginn der Vernetzung von bislang einzelagierenden Industrien bedeuten.
Auf dem Weg müssen unbedingt einige politische Weichenstellungen erfolgen, denn die vollständige Dekarbonisierung der Grund- und Werkstoffindustrie wird die Produktionskosten gravierend nach oben treiben. Der Recovery Fund ist ein erster Schritt. Teurere Produkte würden in der Sekunde vom Markt vertrieben, wenn kostengünstiger importiert werden können. Wenn der Preis passt, ist die Entfernung egal, wie die aktuelle Situation bei Holzbaustoffen zeigt Sebastian Spaun fordert daher Kostenwahrheit bei CO2, konsequentes Lebenszyklusdenken und Herkunftsnachweise für Baustoffe.
"Der CO2-Beitrag kann in Simulationen berechnet und optimiert werden", verspricht Andreas Unger, Partner und Geschäftsführer BearingPoint Österreich.
„BearingPoint bietet Management- und Technologieberatung, ein wichtiger Bereich ist Environmental Consulting“, stellt Andreas Unger, geschäftsführender Partner, das in über 75 Ländern tätige Unternehmen vor.
Dekarbonisierungslösungen werden über Simulationen errechnet. „Wir haben eine Methode entwickelt, mit der Industrie- und Produktionsunternehmen ihren CO2-Beitrag in allen Stufen der Wertschöpfungskette berechnen können und helfen dabei, die CO2-Emissionen zu reduzieren.“ Produktions- und Logistikprozesse werden simuliert und optimiert.
Der Schlüssel für die Dekarbonisierung lautet mehr Transparenz. „Man kann nicht managen, was nicht gemessen wird. Dabei muss multidimensional agiert werden“, erklärt Unger. Daten müssen entlang der Lieferkette richtig vernetzt und analysiert werden. Mit dem "BearingPoint Emissions Calculator" können Unternehmen ihre eigenen, aber auch die Nachhaltigkeitsdaten ihrer Lieferanten und Logistikdienstleister, einfach und sicher zentral über die gesamte Lieferkette beziehungsweise über den Lebenszyklus sammeln und bewerten. Darüber hinaus können sie mit der Applikation vorab simulieren, welche Maßnahmenbündel optimal für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele sind.
Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sind für Andreas Unger unumgänglich, auch angesichts der Finanzierungsdebatte. „Banken und Investoren planen, künftig nur mehr große klimaneutrale Projekte zu unterstützen, Finanzierungen sollen künftig Innovationen für saubere Energie, Energieeffizienz und erneuerbare Energien vorantreiben.“ Dekarbonisierung muss daher weitreichend geplant werden.
Grafik: Österreichische Energieagentur. 2020 wurde fossile Energie im Wert von 7,4 Mrd. Euro importiert.
Grafik: Umweltbundesamt Klimaschutzbericht 2020". Der Sektor Energie und Industrie war im Jahr 2019 mit circa 35 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent der größte Emittent an Treibhausgasen in Österreich. 39 Prozent der Emissionen stammt aus dem Sektor Eisen/Stahl, 19 Prozent von Kraftwerken und 16 Prozent aus der Mineralverarbeitung.