Ein Gastkommentar von Gerhard Schenk, Geschäftsführer von HSG Zander.
Facility Management – sei es jetzt operatives, in Form einer erbrachter Dienstleistung oder dispositives, in Form der Definition der Leistungsinhalte – ist eine der komplexesten Dienstleistungen, die es überhaupt gibt, insbesondere im operativen Bereich. So muss der durchführende Facility Manager im Hinblick auf das am häufigsten anzutreffende Leistungsbild der Branche über eine Reihe von Qualifikationen und Eigenschaften verfügen. Er/Sie sollte eine technische Ausbildung, zumindest entsprechende Kenntnisse haben, sollte eine Managementausbildung und/oder entsprechende Erfahrung mitbringen, sollte kundenorientiert sein – mit psychologischem Talent –, sollte natürlich auch kaufmännisch bewandert sein, sprachgewandt, belastbar, stressresistent... Ganz schön viel für das, was am Ende des Tages bezahlt und daher auch geleistet wird – immer wieder anzutreffende positive Ausnahmen selbstverständlich ausgenommen. Wobei an diesem Umstand durchaus beide Partner ihre Verantwortung zu tragen haben: einerseits die Anbieter, die ihren Kunden vorgaukeln, dass derartige Fähigkeiten um wenig Geld erhältlich sind, andererseits aber auch die Kunden, die glauben, diese Fähigkeiten um wenig Geld auch wirklich erhalten zu können. Und dann bei Schlecht- oder gar Nichterfüllung auch nicht die notwendige Konsequenz ziehen. Dabei geht es hierbei um eine Schlüsselfunktion im Zusammenhang mit der Gebäudenutzung, die sich sehr stark auch auf den Grad der Nutzungszufriedenheit auswirkt. Und diese wiederum in weiterer Folge in gewissem Umfang dann auch auf die Produktivität der Nutzer dieses Gebäudes. Von den Kosten ganz zu schweigen. Das führt trotz der Positionierung von FM immer noch zu Unterschieden zwischen offensiv gemanagten Immobilien zu passiv betreuten Immobilien in der Größenordnung von 25 – 30 %. Conclusio: Wir brauchen so viel mehr positive Ausnahmen, dass diese letztendlich zur Regel werden.r