Ein Gastkommentar von Schöck-Geschäftsführer Bruno Mauerkirchner.
Österreichs Mehrfamiliengebäude sind in die Jahre gekommen, viele der Wohnbauten sind 40 bis 60 Jahre alt. Schätzungen nach sind 85 % der Bestandsgebäude nicht oder kaum gedämmt. Neben dem Neubau ist deshalb die thermische Sanierung älterer Gebäude eines der großen Themen im Wohnbau. Für die Bauwirtschaft bedeutet das eine Chance und eine Herausforderung, denn es sind innovative und trotzdem kosteneffiziente Lösungen gefragt. Eventuelle Wachstumsdellen im Neubaugeschäft können so möglicherweise durch mehr Aufträge im Sanierungsbereich aufgefangen werden, zumindest auf der Industrieseite.
Neue Richtlinien
Zwei Tatsachen kennzeichnen die Entwicklung der Bauwirtschaft: Die EU-Gebäuderichtlinie 2010 fordert europaweit ab dem 01.01.2021 die Gestaltung aller neuen Gebäude nach dem Niedrigenergie- oder Passivhausstandard. Eine kompakte Bauweise, eine sehr gute Außendämmung des Gebäudes, Dreifachverglasung und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind elementare Bestandteile zukunftsfähiger Gebäude. Bei diesem Baukonzept sind der Einsatz energieeffizienter Baustoffe und die Vermeidung von Wärmebrücken eine Voraussetzung. Auskragende Bauteile wie beispielsweise Balkone stellen dabei eine besondere bautechnische Herausforderung dar, da sie die dämmende Außenhülle durchstoßen. Balkone gehören heute jedoch vor allem im Mehrfamilienhausbau zum Wohnstandard eines Gebäudes. Um den hohen energetischen Gebäudestandard erreichen zu können, bedarf es allerdings für diesen Bauteilanschluss besonderer Lösungen, um Wärmebrücken zu minimieren.
Intelligente Lösungen für Altbestand
Das Renovieren alter Häuser, so sie weiterbestehen sollen, wird ebenfalls vorgeschrieben: Die neue Energieeinsparverordnung 2012 fordert zwingend eine »Null-Emission« auch alter Häuser ab 2020. Allerdings wird dabei eine Übergangsfrist bis 2050 eingeräumt. Auch in den Altbestand werden als elementarer Bestandteil für Wohnqualität Balkone entweder nachträglich eingebaut oder veraltete erneuert. Wobei diese nicht nur thermisch getrennt, sondern auch barrierefrei sein müssen.
Zur Bewältigung dieser Aufgaben sind von der Industrie intelligente und innovative Lösungen gefragt. Unser Unternehmen beschäftigt sich mit der Problematik der Vermeidung von Wärmebrücken seit Jahrzehnten erfolgreich mit der Isokorb-Produktreihe.
Für den wachsenden Sanierungsmarkt haben wir nun ein spezielles Produkt auf den Markt gebracht, das sogar den nachträglichen Anschluss von Balkonen an Bestandsgebäuden im Passivhausstandard ermöglicht. Damit bieten sich für Architekten große Gestaltungsmöglichkeiten, um Balkone, Loggien und Anbauten nicht nur im Neubau, sondern auch bei der Gebäudesanierung nach Passivhausstandard zu realisieren.