Mittwoch, Juli 17, 2024
"Ein Verkauf der Autobahnen an eine amerikanische Firma ist nicht geplant", dementiert Asfinag-Sprecher Harald Dirnbacher entsprechende ORF-Meldungen. Vielmehr werden verschiedene Modelle überlegt, wie die Straßenbaugesellschaft weniger Geld zur Erhaltung des hochrangigen Straßennetzes in die Hand nehmen muss. Eine Verlustbeteiligung eines Unternehmens, das diese Investitionen abschreibt, sei eine Möglichkeit. Darüber, dass die Meldung an die öffentlichkeit gelangt ist, ist Dirnbacher unglücklich: "Das kommt von jemandem, der die Asfinag nicht will." Alt- oder jetzige Aufstichtsräte würden Sitzungsprotokolle weitergeben, vermutet Dirnbacher.
Transparenz in Architekturfragen: Ein Muss für die Wiener Stadträte Bernhard Görg (öVP) und Werner Faymann (SPö). Zumindest erklärten das beide vor der Gemeinderatswahl. Die Vorgänge rund um den Wiener Kaipalast, der von der Baupolizei vor wenigen Wochen zum Abbruch freigegeben wurde, zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild. Um das 1911 vom Wiener Architekten Ignaz Reiser geplante Geschäftshaus, eines der ersten Stahlbetonbauwerke Wiens, ranken sich Spekulationen um nicht veröffentlichte Gutachten und Unmut über den mutwilligen Abbruch eines aus architekturhistorischer Sicht wertvollen Gebäudes.

Die Zürich Kosmos Versicherung, seit 1930 Eigentümer, hatte 1997 laut eigenen Angaben sechs Millionen Schilling in eine Sanierung des Hauses investiert, diese Arbeiten aber eingestellt, nachdem schwere Schäden an der Tragkonstruktion infolge eines Brandes zutage getreten waren. Der Statiker Peter Kramer wurde mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, das der vom Bundesdenkmalamt beigestellte Gutachter Alfred Pauser bestätigte: Sanierungsmaßnahmen an den Decken würden keinen im heutigen Sinn konsensfähigen Bauzustand sicherstellen, so die Schlussfolgerung. Als Konsequenz entschloss sich die Versicherung 1999, den Abbruch zu beantragen und einen Architektenwettbewerb für den Neubau eines Büro- und Geschäftshauses auszuschreiben, den das österreichische Architektenduo Marta Schreieck und Dieter Henke gewann.

Die Porr AG hat Probleme mit ihren Bürohausprojekten. Der Florido Plaza im Wien-Floridsdorf, von der Porr-Tochter UBM entwickelt, soll Ende September übergeben werden, noch gibt es aber keinen einzigen unterschriebenen Mietvertrag für die 36.000 m2 Bürofläche. Dass es mit der Verwertung Probleme gibt, zeigt der Umstand, dass die deutsche Real IS, deren Bayernfonds den Florido mit der UBM vermarktet, nicht nur die Wiener Mannschaft, sondern auch das Raum- und Verwertungskonzept des Towers total umgekrempelt hat.

Für Real-Geschäftsführer Jürgen Schmid war das Konzept Shopping-Entertainment, wie es gerade in der Millennium City am Handelskai durchgezogen wird, abschreckendes Beispiel: "Diese Mischform hat keine Zukunft. Wir sind mit der Verwertung mit Absicht nicht frühzeitig auf den Markt gegangen, weil wir uns die Mieter aussuchen wollen", behauptet Schmid.

Auch die Porr selbst hat ihre lieben Sorgen. Der "Office Provider", direkt neben der Konzernzentrale am Laaerberg gelegen, wird Ende das Jahres fertig. Auch dort kann man sich über keine fixen Mieter für 16. 000 m2 freuen. "Es könnte schneller gehen", gibt man in der Verwertungsabteilung zu.

Dass es für das Bürohaus auf der überplattung der Südost-Tangente lediglich unterschriftsreife Verträge gibt, sieht der Wiener Immobiliensachverständige Alfons Metzger nicht dramatisch: "Es gibt so genannte Ankermieter, die warten, bis ein oder zwei unterschrieben haben und ziehen dann nach. Außerdem geht heute der Trend dahin, dass Developer dem Käufer Mietgarantien geben. Gekauft wird nur, wenn das Haus zu 80 Prozent ausgemietet ist."

Georg Stonawski hat sich viel vorgenommen: "Unser Ziel ist es, bautechnische Daten so miteinander zu verknüpfen, dass das Aufstellen eines Krans mitsamt der dafür notwendigen Logistik nicht nur dreidimensional, sondern auch im zeitlichen Ablauf darstellbar wird." Stonawski ist Leiter des Zentrums für Virtual Reality VRVis, das sich seit Mitte vergangenen Jahres mit der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von Virtual Reality und den Möglichkeiten der Visualisierungstechnik beschäftigt. Nun hat sich das Kompetenzzentrum mit der 3D-Grafikschmiede Imagination und der Mischek Ziviltechniker GmbH zusammengetan, um alle für ein Bauvorhaben relevanten Informationen zu sammeln und den Bauprozess vom Entwurf bis zum Betrieb grafisch nachvollziehbar machen zu können.

"Es gibt ja viele CAD-Systeme", so Stonawski. "Wir wollen aber alle Ablaufdetails einer Baustelle in einem 3D-Modell digital simulieren, um darzustellen, wie die Planung ineinander greifen muss." Das Forschungsprojekt für dieses Controlling Tool befindet sich noch ein der Spezifikationsphase, mit ersten Ergebnissen rechnet Stonawski in einem halben Jahr.

Kompetenzzentren sind der letzte Schrei. In diesen Pools arbeiten Forschung und Wirtschaft zum beiderseitigen Gewinn zusammen. Und das beste daran ist, dass sie von Bund und Ländern gefördert werden. VRVis wird zu 60 Prozent gefördert, der Rest kommt aus der Wirtschaft. In einigen Wochen will man sich auch entsprechend präsentieren: mit einem Standort im neu eröffneten Tech Gate Vienna in der Donaucity.

Die eingestürzte Decke im Gasometer B wird durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. "Die Ausführung in Beton wäre sowohl technisch als auch terminlich nicht mehr zu schaffen gewesen", ist aus der Stahlbauabteilung der Wibeba zu hören. Das Wiener Bauunternehmen wurde vom Bauherrn der Gasometerrevitalisierung, der Gasometer Mall Betriebs- und Errichtungsgesellschaft (GME), beauftragt, eine Decke aus radialen Stahlträgern zu konstruieren, die mit Steinwolle gedämmt und mit Gipskarton verkleidet werden. Sie ersetzt die 1500 m2 große, elliptisch geschwungene und freitragende Stahlbetondecke über der Veranstaltungshalle, die im Februar eingestürzt war.

"Es war nicht der Beton!" Zu diesem Schluss kommt der renommierte Wiener Bauingenieur Alfred Pauser, der im Auftrag des Gerichts den Einsturz untersucht hatte. Es liege, so Pauser, einerseits an der horizontalen Bewehrung, die bei der starken Krümmung im übergang von der flachen Schalendecke zur Wand unterbemessenen gewesen sei. Andererseits sei die Ursache für den Einsturz bei "gewissen baulichen Mängeln" zu suchen. "Es gab bereichsweise mangelnde Verbundeigenschaften zwischen Beton und Stahl infolge der Abschalung", so Pauser.

Anders ausgedrückt: Die statische Berechnung der Decke war ungenau, die Schalung wurde zu früh entfernt. Sowohl Statik als auch Bauaufsicht liegen beim Wiener Ingenieurbüro Fritsch, Chiari und Partner.

österreichs Bundeshauptstadt Wien gilt immer noch als die Stadt mit der weltweit drittbesten Lebensqualität. Das wissen auch internationale Investoren auf der Suche nach lukrativen Standorten. Warum sie so gerne in Wien investieren, hat das Immobilienbüro Otto bei deutschen und amerikanischen Interessenten erkundet. Wien ist, neben der Sicherheit, vor allem wegen der vergleichsweise großen politischen und wirtschaftlichen Stabilität sowie der hohen Lebensqualität beliebt. Für einige Jahre werde sich daher auch noch kein Ende des Booms beim Bau von Büroflächen zeigen, sind sich Immobilienexperten einig. Der Immobilienbroker CB Richard Ellis prognostiziert Wien für heuer einen Zuwachs von 310.000 m2 Bürofläche, wovon 90 Prozent neu errichtet sind, 2002 hält man sogar eine Steigerung auf 340.000 m2 für möglich. "Der Wiener Büromarkt ist tendenziell sehr aktiv, es werden noch mehr Flächen produziert werden", ist auch der Immobiliensachverständige Alfons Metzger überzeugt.

Allerdings würden Standort- und Gebäudequalität immer ausschlaggebender bei der Entscheidung über ein Investment. Da gebe es noch einen enormen Nachholbedarf, was das Know-how der heimischen Errichter von Bürogebäuden betrifft. "Heute geben die internationalen Konzerne vor, welche Ausstattung ihre Standorte brauchen", meint Metzger. In österreich sei es aber noch immer Praxis, ein Gebäude inklusive der Raumaufteilung von einem Architekten bearbeiten zu lassen. "Natürlich muss ein Gebäude ansehnlich sein. Architekten sollen sich aber auf das Design beschränken, die Funktionalität der Räume muss von Immobilienwirtschaftern bestimmt werden", reduziert Metzger den Baukünstler zum Behübscher.

Als gebildeter Mensch glaubt man ja nicht an Klischees. Beispielsweise an die Vorstellung, alle Französinnen seien klein und temperamentvoll. Und dann das: Francoise-Hélène Jourda ist klein und temperamentvoll. Die Architektin aus Lyon hat, wie man in Frankreich sagt, Ésprit. Schwer vorstellbar, dass die Studenten am Institut für Raumgestaltung der Technischen Universität Wien in ihren Vorlesungen einschlafen. Anfang Februar waren es zwei Jahre, dass Francoise-Hélène Jourda als Professorin an die TU kam. Die 45-jährige Architektin, die einen nach dem Abgang des Schweizers Justus Dahinden jahrelang verwaisten Lehrstuhl übernommen hatte, beging diesen Jahrestag mit einer Präsentation des Instituts im Lichtforum Wien. Zu sehen waren: Studentenprojekte zum Thema Raum, graue Kartonmodelle, die eher an Skulpturen als an Architektur erinnerten, eine CD, die über die Aktivitäten des Instituts informiert, weiters eine neu gestaltete, trendige und super-coole Homepage sowie eine vorerst nur institutsintern nutzbare Architekturdatenbank.
Die Zeit sei jetzt reif, meint der Wiener Architekt Wolfram Schindler. Parkplätze sind rar, Abstellflächen in konventionellen Parkhäusern kosten bis zu 300.000 Schilling in der Errichtung und unterliegen überdies zahlreichen Bauvorschriften. "In Anbetracht dessen war der Gedanke eines konzentrierten Abstellvolumens unter möglichst geringem Bauflächenbedarf naheliegend", so Schindler über sein bereits vor Jahren entwickeltes "Multiparksystem", das weniger als 100.000 Schilling pro Stellplatz kosten soll und mit geringen Flächenbedarf auskommt: Rund 26 Meter Durchmesser hat der Ring aus Stahlstützen, auf dem ebenfalls kreisförmige Parkgeschoße mit 63 Metern Durchmesser liegen. Das unterste Geschoß hängt auf 4,50 Meter Höhe und lässt damit Platz für den Verkehr. Damit könne sein Parkdecksystem auf ungenutzten Kreisverkehrsflächen, Parkplätzen und anderen bebauten Gebieten aufgestellt werden, meint Architekt Schindler.

Damit Brandabschnitte oder mechanische Lüftungen nicht unnötige Kosten verursachen, hat er die Konstruktion als offenes Deck konzipiert. Die gesamte Konstruktion soll aus Stahlfertigteilen bestehen, die Fahrbahnen sind aus Trapezblech mit Bitumenschicht. Eine fünfgeschoßige Anlage, die Platz für 580 Pkw bietet, könne in 14 Tagen zusammengebaut werden und würde nicht mehr als 50 Millionen Schilling kosten, ist Schindler überzeugt. Bislang hat die Stadt Wien ablehnend auf seine Erfindung reagiert, aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte hofft Schindler nun auf mehr Akzeptanz.

"Einer der unwiderstehlichsten Aspekte der Arbeiten von Herzog und de Meuron ist ihre Fähigkeit, Erstaunen zu wecken!" So enthusiastisch äußerte sich ein Jurymitglied über die Träger des diesjährigen Pritzker-Preises für Architektur.

Die beiden Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron erhalten die höchste Auszeichnung, die für Architektur vergeben wird, nicht nur für die im Vorjahr eröffnete Tate Gallery in London. Dieses Projekt ist das bislang letzte in einer Reihe von Bauten, die ihre Fähigkeit demonstrieren, "die Tradition der Moderne zu elementarer Einfachheit weiterzuentwickeln", wie die amerikanische Architekturkritikerin Ada Louise Huxtable schreibt.

Die Architektur von Herzog & de Meuron ist unaufdringlich, ohne langweilig zu sein. Licht spielt bei ihren minimalistischen Entwürfen eine wichtige Rolle, Grundformen prägen die Architektur. Ihr Museum in München beispielsweise ist ein fluoreszierender Quader aus Milchglas. Auch ihre Häuser für die Siedlung Pilotengasse in Wien sind unprätentiös und schlicht.

Bei der Tate Gallery, einem ehemaligen Dampfkraftwerk an der Themse, setzen die beiden aufgesetzten Geschosse aus Glas einen Kontrapunkt zur Monumentalität des Backsteinbaus. Zur Preisverleihung meinen die Architekten: "Wir freuen uns, sind aber erst am Anfang. Unsere Strukturen lassen uns auch für die Zukunft Spielraum, um immer Neues auszuprobieren."

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