Etwa 50 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von mehr als 70 Mio. Euro bilden zur Zeit die Wireless Application Industry (WAI) in österreich. 67 Prozent davon wurden in den letzten drei Jahren gegründet, der Rest stammt großteils aus Expansionen eingesessener Unternehmen in den WA-Markt. Dotcom-Industrie ist die WAI keine, das würden auch die relative Stabilität in der Branche zeigen.
Die mobilkom will nun besonders kleinere Unternehmen zu strategischen Allianzen einladen, Merhheitsbeteiligungen oder Joint Ventures werden dabei ausgeschlossen. Als Erfolgsbeispiel nennt Marketing-Chef Hannes Ametsreiter das Kooperationsmodell Gamezone. Sie ist eine offene Spieleplattform, in die sich Wireless Application Provider direkt einbinden können. 30 Applikationen und 10 Application Provider laden derzeit 85.000 Nutzer zum Verweil ein. Der Start der Pilotprojekts liegt erst wenige Monate zurück, doch werden bereits pro User und Monat 2 bis 3 Euro Umsatz generiert.
Dabei heißt "die mobile Welt zu leben, nicht, Internetapplikationen aufs Handy zu bringen", so Nemsic. Zu viele Bereiche, Geräte und Applikationen hätten das Potential, die Festnetzwelt abzuhängen. So könnte die mobilkom theoretisch bereits jetzt das Ticketing bei Konzerten übernehmen. 1800 Karten wurden für Robbie Williams per Handy umgesetzt - bei 8000 Anfragen. Den Vorwurf, Fortschritt bei Applikationen und Technologien nur langsam zuzulassen, will Nemsic nicht gelten lassen, schließlich sei man für alle Wege offen. Solange aber etwa UMTS, das schließlich endgültige Standardisierung und Kompatibilität bringen soll, nicht genügend unterstützt werden würde, entscheiden sich kleinere Entwickler eben 2,5G statt 3G zu unterstützen. Gerade in diesem, breitesten, Segment es lebenswichtig nicht erst Jahre später auf Umsätze hoffen zu dürfen.