Wenn Bürger eine Reise tut …
Er gilt als einer der meist benutzten Onlinedienste einer öffentlichen Einrichtung in Österreich: Scotty - Ticketservice und Routenplaner der ÖBB. In einer Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, Plattform Digitales Österreich, ist das hilfreiche Werkzeug nun direkt über die Servicedrehscheibe help.gv.at und einen speziell konfektionierten „Digitales Österreich“-Internet-Explorer nutzbar. Abgerufen können die jeweils schnellsten Verkehrsverbindungen zu den Servicestellen von Bund, Länder und Gemeinden werden. Wer seine Amtswege nicht gleich online erledigen möchte, kann sich so den Weg zum nächsten offenen Schalter erklären lassen.
Den Kommunen wird ein Code zum Einbau des Routenplaners auf den Gemeindehomepages zu Verfügung gestellt. „Wir wollen damit auch jene 75 Prozent der Bevölkerung erreichen, die nie mit der Bahn fahren“, erklärt Gabriele Lutter, ÖBB-Vorstandssprecherin der Sparte Personenverkehr. Nahezu alle Verbindungen des öffentlichen Verkehrs in Österreich werden über Scotty abgebildet. Lediglich einige private, kleine Buslinien in Tirol liefern noch keine Echtzeitinformation an das System. Anfang 2011 will die ÖBB auch Cargo-Informationen auf der Unternehmensplattform usp.gv.at zu Verfügung stellen.
Eine Kooperation der ÖBB mit Google wurde nach Ende der Fußball-Europameisterschaft 2008 wieder eingestellt. „Google konnte die Komplexität der Verknüpfungen der unterschiedlichen Verkehrsmittel nicht zufrieden stellen abbilden. Das wurde dort sehr locker gehandhabt“, heißt es bei der ÖBB. Von der Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt erhofft sich Lutter einen Zugang zu den monatlich über 400.000 help.gv.at-Besuchern. Geld dafür ist den Partnern zufolge keines geflossen. Scotty wurde von dem deutschen IT-Dienstleister HaCon bereits 1998 für die ÖBB entwickelt. Er wird unter anderen Namen und Markenzeichen auch in anderen europäischen Ländern eingesetzt.