Vielschichtige Krisen belasten derzeit das Wirtschaftswachstum. Dennoch zeigte sich Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, beim »Ökonomischen Ausblick« des Bankenverbands zuversichtlich.
»Wir erwarten vorläufig kein Ende der Rezession im vierten Quartal 2023, aber auch keinen weiteren Einbruch. Für 2024 dürfen wir mit vorsichtigem Optimismus eine langsame Erholung erwarten«, erklärte Bruckbauer auf der Konferenz. Die trübe Konjunktur schlägt sich auch in der schlechten Stimmungslage nieder: Viele Unternehmen rechnen auch mittelfristig nicht mit Verbesserung – eine möglicherweise »ein bisschen überzeichnete« Einschätzung, so Bruckbauer, denn der private Konsum laufe weiterhin gut und die Beschäftigungsquote sei so hoch wie noch nie.
Stefan Schneider, Chief German Economist der Deutschen Bank, verwies auf die aktuellen geopolitischen Verunsicherungen, das schwächelnde China und bremsende Effekte der USA auf die Weltwirtschaft. In Deutschland verzeichnet insbesondere die Baubranche starke Auftragsrückgänge. Vor diesem Hintergrund erwartet Schneider in Europa ein Einpendeln der Inflation um zwei Prozent. Eine erste Zinssenkung sollte im Juni 2024 erfolgen: »Der Einlagensatz dürfte bei vier Prozent seine Spitze erreicht haben.« Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbands, sieht »sowohl die österreichische als auch die europäische Wirtschaft vor komplexen Herausforderungen und strukturellen Veränderungen«: »Das Superwahljahr 2024 bringt weitere Fragezeichen.«