Die Möbelhandelskette bleibt weiter hungrig: Der stationäre wie auch der Online-Handel sollen ausgebaut, die digitale und soziale Transformation mit Fokus auf Nachhaltigkeit fortgesetzt werden.
Mit über fünf Milliarden Euro Umsatz und rund 25.000 Mitarbeiter*innen in der DACH-Region und weiteren sieben Ländern zählt die XXXLutz-Gruppe zu den größten Möbelhäusern weltweit. Jeder neue Markt sei spannend, erläuterte Thomas Saliger im Executive Talk der Managementberatung Horváth mit Associate Partner Christoph Kopp: »Uns ist bewusst, dass jedes Land seine Besonderheiten hat, die es zu pflegen gilt – so ist auch unser Management vor Ort aufgestellt. Bei Übernahmen kommen wir nicht, um alles besser zu wissen.«
Die einzelnen Länder sind grundsätzlich für sich selbst verantwortlich, aus der Zentrale kommt das Know-how und Reporting. Neue Märkte werden von Österreich aus entwickelt und in die Selbständigkeit entlassen. »Das macht es manchmal ein wenig ineffizient, aber wir sind dadurch immer am Puls des Geschehens und bei den Menschen«, erklärte Saliger. Zur Insolvenz des Wettbewerbers Kika/Leiner wollte er nicht explizit Stellung nehmen, verwies aber auf die »konsequente Markenführung und strenge Kostenstruktur« der XXXLutz-Gruppe: »Wenn der Heimatmarkt nicht funktioniert, dann hat man ein Problem – denn das ist die Basis.«
Mit dem Abflauen der Baukonjunktur, dem Krieg in der Ukraine, der Inflation und der steigenden Zinsbelastung werde es jedoch auch für die Möbelhandelskette schwieriger. Trotzdem hält das Unternehmen an dem dominanten Werbeauftritt fest. Laut MediaFocus 2022 steht XXXLutz mit 220 Millionen Euro Brutto-Werbeausgaben an der Spitze der werbetreibenden Unternehmen Östereichs. Mit der »Familie Putz«, die nächstes Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, wurde Marketinggeschichte geschrieben.
Weniger laut wird das Engagement für Nachhaltigkeit propagiert. »XXXL for tomorrow« sei keine Feststellung, sondern als langfristiges Programm konzipiert. Bezugnehmend auf die Unternehmensstrategie – »immer neugierig bleiben, das Geschäftsmodell weiter entwickeln, den Know-how-Transfer zwischen den Ländern hochhalten, offen bleiben für Neues, dabei aber selbstkritisch und innovativ im Denken« – zog Thomas Saliger einen Vergleich mit der Formel 1: »Da muss man auch jedes Jahr ein neues Auto bauen, wenn man sich über die vielen Jahre an der Spitze halten will.«