Als »eines der 50 wichtigsten Dinge, die unsere Weltwirtschaft verändert haben« bezeichnete die BBC vor einigen Jahren den Barcode, hierzulande auch Strichcode genannt. Tatsächlich hat dieses Symbol unser Einkaufsverhalten maßgeblich verändert.
Mit einem einfachen Scan kann ein Produkt an der Kassa identifiziert und mit der digitalen Welt verbunden werden. Warteschlangen in Supermärkten wurden damit kürzer, die Verwaltung von Lagerbeständen einfacher und genauer. Heute befinden sich Barcodes weltweit auf über einer Milliarde Produkten. Hinter dem Strichcode steckt ein international überschneidungsfreies GS1 Artikelnummernsystem, für das GS1 Austria in Österreich zuständig ist. GS1 ist auch jene Organisation, die sich in enger Zusammenarbeit mit Handel und Industrie nun damit beschäftigt, den Strichcode rund um die Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung weiterzuentwickeln. Diese liegen laut Gregor Herzog, Geschäftsführer von GS1 Austria und Vorsitzender von GS1 in Europe, vor allem »in einem Mehr an Informationen, um so noch mehr Transparenz auf allen Ebenen zu schaffen«.
An der Lösung dafür wird nicht nur längst gearbeitet, sie ist in einigen Branchen sogar schon erfolgreich im Einsatz: der 2D-Code. So hat sich beispielsweise der 2D-Code »GS1 DataMatrix« im Gesundheitswesen als globaler Standard etabliert und sorgt für sichere Lieferketten sowie mehr Patientensicherheit. Auch im Bahnwesen kommt dieser bereits seit einigen Jahren erfolgreich zum Einsatz, indem beispielsweise die ÖBB ihre sicherheitsrelevanten Bauteile damit kennzeichnen. Und seit der Covid-Pandemie ist ein weiterer 2D-Code in Form des QR-Codes auch in allen heimischen Wohnzimmern angekommen.
Gregor Herzog, GS1 Austria: »Die Richtung geht ganz klar zu 2D-codes. Darin können viel mehr Informationen verschlüsselt werden.«
Ein zweidimensionaler Code kann rund 3.000 Zeichen verarbeiten, womit er sich bestens für mehr Consumer Engagement im B2C-Bereich eignet – von Gewinnspielen und Rezepturen bis hin zu Handhabungsvorschriften. Um diese Informationen künftig auch Verbraucher*innen und Wirtschaftsakteuren zugänglich zu machen, wurde der »GS1 Digital Link« entwickelt. Dieser schafft eine einfache und standardbasierte Struktur, um Daten von 2D-Codes oder anderen Datenträgern »webfähig« zu machen. Ob der 2D-Code den Strichcode ganz ablösen wird, will Herzog nicht spekulieren: »Das geht dann sicher von größeren Ländern und nicht von Österreich aus.«