Montag, Juli 01, 2024
Zugpferd für Österreich
DHK-Präsident Hans Dieter Pötsch bedankte sich für Österreichs Unterstützung in der E-Fuels-Debatte. (Bild: DHK)

Die deutsch-österreichischen Handelsbeziehungen konnten den Stürmen der vergangenen drei Jahre trotzen. Mit einem Handelsvolumen von 146,6 Milliarden Euro verzeichnete man 2022 das beste Außenhandelsergebnis der Geschichte. 

»Es gibt kein Wirtschaftsverhältnis zwischen zwei Ländern innerhalb Europas, das so intensiv ist wie jenes zwischen Österreich und Deutschland«, betonte Hans Dieter Pötsch, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK), anlässlich der Präsentation der deutsch-österreichischen Handelsbilanz in Wien. Die österreichischen Exporte nach Deutschland beliefen sich 2022 auf 57,7 Milliarden Euro (+21,5 %). Österreich ist damit das zehntwichtigste Importland Deutschlands. Die deutschen Exporte nach Österreich erhöhten sich um 22,7 Prozent auf 88,8 Milliarden Euro – ein absoluter Rekordwert. Österreich stieg damit auf den sechsten Platz der wichtigsten deutschen Exportmärkte.

»Sowohl die deutsche als auch die österreichische Volkswirtschaft haben sich trotz der Energiekrise, die noch nicht überwunden ist, überraschend resilient gezeigt«, bestätigte auch Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung. »Es gibt kaum ein Länderpaar, das diese Vorteile so nutzt wie Deutschland und Österreich.« Schwächen ortet Felbermayr allerdings bei der deutschen Industrie, diese befinde sich seit Herbst 2017 in einem Abwärtstrend. Umso wichtiger seien daher Kooperationen: »Österreich und Deutschland müssen noch enger zusammenarbeiten. Dass in Österreich der Strompreis um bis zu 25 Prozent höher ist als im benachbarten Deutschland, darf auf einem Binnenmarkt nicht sein.«

Neben grenzüberschreitender Infra­struktur sollten die beiden Länder außerdem »gemeinsam auf Talentsuche im Ausland gehen, anstatt einen unproduktiven Wettbewerb um knappe Arbeitskräfte anzuzetteln«. Ausdrücklichen Dank formulierte DHK-Präsident Pötsch für die Unterstützung Österreichs in der Debatte um mehr Technologieoffenheit bei der Umstellung auf E-Fahrzeuge. Bundeskanzler Nehammer hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass innerhalb der EU Verbrennermotoren, die ausschließlich synthetisch erzeugte E-Fuels verbrauchen, über das Jahr 2035 hinaus uneingeschränkt zugelassen werden dürfen. 

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