Donnerstag, Juli 18, 2024
So denkt Österreich über KI

Vielen Menschen ist nicht bewusst, wo bereits heute Algorithmen fleißig ihren Alltag erleichtern - nur rund 6 Prozent wollen KI keinesfalls mehr missen. Eine neue Salesforce-Umfrage schlüsselt auf, wie Österreicher*innen zu KI stehen.

Innovationen rund um Künstliche Intelligenz stehen auf der Tagesordnung, doch wie schätzt die österreichische Bevölkerung aktuell die Situation rund um KI ein? Um ein Stimmungsbild zu erhalten, hat der CRM-Marktführer Salesforce beim Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Die Befragung zeigt: Mehr als ein Drittel der Befragten (36,6 Prozent) sieht KI zwar als Chance, weiß aber noch nicht, wohin die Reise gehen wird. 28,9 Prozent halten KI für eine spannende neue Möglichkeit. Für 8,2 Prozent ist KI noch „Science Fiction“ – diese Gruppe kann mit KI nichts anfangen, fürchtet sich aber auch nicht vor ihr – während 34 Prozent KI durchaus als beängstigende Entwicklung einstufen.

Allgegenwärtig - und doch unsichtbar

Im Alltag ist uns der Einsatz von KI oft nicht bewusst – nur für 6,8 Prozent ist KI bereits ein unverzichtbares Tool in der Arbeit, für 5,7 Prozent ist das Tool im Privatleben nicht mehr wegzudenken. 14,1 Prozent der Befragten stufen KI privat noch als „nette Spielerei“ ein, und 12,6 Prozent halten KI beruflich für ein „nice to have“ - das aber nicht wirklich notwendig für ihre Arbeit sei.

Dabei begegnen uns virtuelle Assistenten, die mit Bild- oder Spracherkennung arbeiten, im Grunde tagtäglich am Computer oder auf dem Smartphone. Alexa, Siri, Cortana & Co. kennen unsere Musik-Vorlieben, assistieren uns beim Online-Shopping oder durchsuchen für uns das Internet nach Informationen, während Navigationssysteme im Auto Verkehrsinformationen in Echtzeit verarbeiten und den schnellsten Weg für uns suchen. Beruflich wird KI sehr häufig im medizinischen Bereich, im Qualitätsmanagement, in der Produktionsoptimierung oder bei der Datenanalyse genutzt.

Arbeit ja, Rat - keinesfalls

Wirft man einen Blick in die Zukunft, zeigt sich mehr als die Hälfte der Österreicher*innen grundsätzlich davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz ein unverzichtbarer Teil ihres beruflichen oder privaten Alltags sein wird (55,5 Prozent). Bis es so weit ist, wird KI hauptsächlich als Support-Tool verstanden: KI-Anwendungen nehmen Arbeitnehmer*innen Routineaufgaben ab und verschaffen ihnen so Zeit für andere, kreativere Tätigkeiten. Das spiegelt sich auch in der Umfrage wider: Auf die Frage, welche Veränderungen sich die Befragten für Ihren Arbeitsalltag von KI-Anwendungen wünschen, gaben 26,9 Prozent „beschleunigte Prozesse“ angegeben. 23 Prozent möchten „monotone und einfache Aufgaben“ an die KI abgeben und 21,9 Prozent erhoffen sich „mehr Freizeit, weil Arbeiten schneller erledigt werden“ können.

„Die intelligente Automatisierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten kann Menschen wichtige Freiräume schaffen, beispielsweise um bessere Entscheidungen treffen oder mehr Zeit in komplexe Aufgaben und menschliche Beziehungen investieren zu können”, meint David Hable, Co-Country Leader Salesforce Österreich.

Dass KI den Menschen aber weiterhin nicht ersetzen wird, zeigt sich auch in der Vertrauensfrage: Nur rund ein Zehntel der Befragten (11,1 Prozent) geht davon aus, sich eines Tages mehr auf den Rat einer Künstlichen Intelligenz als auf Freund*innen oder Kolleg*innen zu verlassen, die überwiegende Mehrheit (65,9 Prozent) glaubt das keinesfalls. Das Ergebnis zeigt, dass, obwohl KI als nützlich erachtet wird, das Vertrauen in menschliche Interaktion und persönlichen Rat nach wie vor höher ist - aber auch, dass viele Menschen sich dessen nicht bewusst sind, wie viel KI sie im Alltag bereits nutzen.

Schlaues CRM

Ein Beispiel für den Einsatz von KI im Arbeitsumfeld ist Einstein. Einstein ist eine KI-Lösung, die bereits seit Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wird, um beispielsweise Vertriebsmitarbeiter*innen dabei zu helfen, ihre Arbeitsabläufe zu optimieren und bessere Ergebnisse zu erzielen. Die KI schlägt beispielsweise vor, bei welchen Kunden ein Angebot am ehesten zum Erfolg führen kann und wann dieses Angebot den Kunden erreichen sollte. Im Service-Bereich können auf Einstein basierende Chatbots Standardanfragen beantworten, während die Mitarbeiter*innen Zeit und Ressourcen gewinnen, um sich auf komplexere Aufgaben und Projekte zu konzentrieren.

So soll man sich den kleinen - und mächtigen - Assistenten von Salesforce vorstellen: „Einstein GPT“ soll aber nicht nur viel können, sondern auch und vor allem ethisch agieren. (Bild: Salesforce)

Salesforce geht jetzt noch einen Schritt weiter: Mit „Einstein GPT“ kündigt das Unternehmen die erste generative KI für Customer Relationship Management an, die neben Produktivität besonders den Personalisierungsgrad bei jeder Interaktion von Vertrieb, Kundenservice, Marketing, Handel und IT steigern soll. Dabei stehe die Berücksichtigung ethischer Grundsätze an erster Stelle: „Die Verantwortung zur ethischen Anwendung von KI liegt auch bei den Unternehmen, die sie entwickeln und anbieten. Bei Salesforce ist es oberste Priorität, KI-Auswirkungen in Produkten zu antizipieren und zu gestalten und nur hinsichtlich Vertrauen und Inklusion geprüfte Innovationen in den Markt zu bringen“, bestätigt Katrin Lamberger, Co-Country Leader Salesforce Österreich.

(Titelbild: iStock)

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