Im oberösterreichischen Ennshafen erfolgte am 3. März 2023 der Spatenstich eine neue Sortieranlage für Leichtverpackungen. Die Altstoff Recycling Austria (ARA), die Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding aus Deutschland investieren 60 Millionen Euro.
Mit einer Jahreskapazität von 100.000 Tonnen ist die Sortieranlage dreimal größer als bestehende Anlagen in Österreich. Rund 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen können damit abgedeckt werden. Dies ist wesentlich für die Erreichung der Recyclingquoten bei Kunststoffverpackungen, die Österreich bis 2025 von aktuell 25 Prozent verdoppelt werden muss. „Die adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspaket erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung sowie eine signifikante Verbesserung der Sortiertiefe. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage sind wir für die zunehmende Mengen an Abfall und Rohstoffen bestens gerüstet“, erklärt ARA Vorstand Martin Prieler.
Bereits 2025 sollen Leichtverpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack im Hafen sortiert werden. Die Hightech-Anlage ist mit Nahinfrarotsensorik ausgestattet. Insgesamt 20 verschiedene Abfallfraktionen werden durch die Sensoren erkannt, analysiert und sortenrein getrennt, um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten. Eigene PV-Anlagen und andere nachhaltige Energieträger sorgen für eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung. „Der Bau der Sortieranlage im zukünftigen Rohstoffpark Enns bringt regionale Wertschöpfung und schafft 40 neue Green Jobs in Österreich“, sagt Bernegger-Geschäftsführer Kurt Bernegger.
Der Standort ist logistisch nachhaltig geplant und ermöglicht durch den direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu fünf Ganzzügen einen emissionsarmen Transport per Schiene. Um eine effiziente Auslastung zu gewährleisten, kommt ein Teil der Kunststoff-Abfälle aus Deutschland. „Wir begrüßen diese strategische grenzüberschreitende Partnerschaft mit unseren österreichischen Partnern, um zusätzliche Rohstoffe für mehr Recycling und Kreislaufwirtschaft zu gewinnen“, bestätigt Laurent Auguste, CEO Der Grüne Punkt. Auch nach Erreichung der Recycling-Quote in Österreich soll die Partnerschaft bestehen bleiben.
(Titelbild: Bernegger/Walkobinger)