Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ist die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer*innen in Österreich im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent gestiegen.
Für die Langzeitstudie von forsa im Auftrag von onlyfy by XING (früher: XING E-Recruiting) werden regelmäßig Arbeitnehmer*innen aus Deutschland und seit 2019 auch aus Österreich und der deutschsprachigen Schweiz zu Themen wie Jobzufriedenheit, Wechselbereitschaft, Wünschen an künftige Arbeitgeber sowie Motiven hinter tatsächlichen Jobwechseln befragt. Die Wechselbereitschaft setzt sich dabei aus zwei Kategorien zusammen: den Erwerbstätigen, die konkret planen, in diesem Jahr den Arbeitgeber zu wechseln sowie den Erwerbstätigen, die offen für einen Jobwechsel sind, aber noch keine konkreten Schritte unternommen haben.
Generation Z ist besonders offen
Vor allem bei den Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren (Generation Z) ist die Wechselbereitschaft sehr stark ausgeprägt: 42 Prozent sind offen für eine neue Aufgabe. Während über alle Altersgruppen hinweg 15 Prozent der Befragten konkret ihren Ausstieg planen, sind es bei der jüngeren Generation mit 33 Prozent (Vorjahr: 29 %) mehr als doppelt so viele. Damit sind drei Viertel der Befragten dieser Altersgruppe mental auf dem Sprung (75%).
Mehr als für alle anderen spielt für diese Altersgruppe das Gehalt eine große Rolle (70%). Aber auch die 30- bis 49-Jährigen (Generation Y/Millennials) sind bereit für Neues: Die Offenheit für einen Jobwechsel liegt hier mit insgesamt 49 Prozent zwar leicht unter dem Niveau des Vorjahres, jedoch ist der Anteil derjenigen, die aktiv auf Jobsuche sind, auf 11 Prozent gestiegen. Die Generationen 50+ (Babyboomer und Generation X) sind hingegen nur noch selten auf einen Jobwechsel gepolt: Nur neun Prozent planen konkrete Schritte, und weniger als ein Drittel (29 %) ist bereit für einen neuen Job.
„Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass die jüngeren Generationen agiler sind und die Prioritätensetzung eine andere ist, als noch vor einigen Jahren“, sagt Siegfried Götzinger, Geschäftsführer von onlyfy by XING in Österreich, Tochtermarke der NEW WORK SE. „Das Selbstbewusstsein der Erwerbstätigen hat sich verfestigt, Österreichs Beschäftigte schauen positiv auf ihre berufliche Zukunft. Die Wechselbereitschaft ist trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf dem höchsten Niveau der vergangenen 5 Jahre.“
onlyfy-Geschäftsführer Siegfried Götzinger meint: „Das Selbstbewusstsein der Erwerbstätigen hat sich verfestigt.“ Angestellte können heute klarer kommunizieren, was sie von ihrem Job erwarten - und dank der Situation auf dem Arbeitsmarkt haben sie gute Karten. (Bild: NEW WORK SE)
Gehalt reicht nicht mehr aus
Die Höhe des Gehaltes ist der wichtigste Grund, um über einen Jobwechsel nachzudenken. Frauen sind mit ihrer aktuellen finanziellen Situation deutlich unzufriedener (55 %) als Männer (47 %). Der Wunsch nach mehr Gehalt in Österreich wird durch hohe Inflation (60 %) sowie gestiegene Ausgaben (43 %) und mehr Verantwortung (33%) angetrieben. Rund ein Drittel der Befragten (30 %) ist davon überzeugt, dass sich ihr Marktwert durch den Fachkräftemangel erhöht hat. Doch auch wenn das Gehalt das wichtigste Motiv für einen neuen Job ist, macht Geld allein nicht glücklich: Schlechte Erfahrungen von Freund*innen oder Bekannten mit diesem Arbeitgeber würden 67 Prozent davon abhalten, sich trotz besserer Bezahlung bei einem Unternehmen zu bewerben.
Ein schlechter Führungsstil sowie der Standort des Unternehmens sind für 62 Prozent ein k.o.-Kriterium. „Beschäftigte sind sich der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt bewusst. Sie formulieren ihre Ansprüche deutlich, wissen aber auch genau, was sie nicht wollen”, so Götzinger. „Den Unternehmen muss heutzutage klar sein: Auch wenn alles andere passt, reicht eine schlechte Erfahrung von Freunden oder negative Bewertung auf kununu aus, um eine Stelle nicht anzutreten oder sich gar nicht erst zu bewerben.”
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