Der dm drogerie markt im Verteilzentrum Enns und in der Salzburger Zentrale steigt auf Geothermie und Solarenergie um. Und auch sonst wird umgerüstet: Drei Viertel der österreichischen Filialen sollen zügig auf alternative Energieträger umgestellt werden.
Titelbild: Andrea Renezeder, Managerin Expansion international, gemeinsam mit dm Geschäftsführer Thomas Köck. (Credit: dm/Wolfgang Lienbacher)
Die Energieversorgung steht im Fokus des internationalen dm Entwicklungsprogramms „Project Tomorrow“. Dabei setzt man in Österreich bereits seit über 10 Jahren unter anderem auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen. So wurden 2019 10.000 Quadratmeter Photovoltaikanlagen auf dem dm Verteilzentrum Enns installiert, erste Solaranlagen auf Filialen sind im Testbetrieb. Außerdem versucht dm, den Energieverbrauch durch Investitionen in neue Technologien und Gebäudedämmung sowie durch Bewusstseinsbildung bei den eigenen Mitarbeiter*innen zu senken.
Zentrale und Verteilzentrum ab Winter gasfrei
Die ökologischen Maßnahmen werden nun durch die anhaltende Energiekrise gewissermaßen angeschoben: So seien bereits zum November im Verteilzentrum Enns neue Wasserwärmepumpen einsatzbereit. Das neue dm dialogicum in Salzburg-Wals wird kurzfristig mit Brunnenanlagen zum Heizen und Kühlen nachgerüstet, die mit Jahreswechsel in Betrieb gehen. Für die Filialen, die noch mit Gas versorgt werden, wurde ein ehrgeiziger Masterplan zur Umrüstung in Angriff genommen: „Aktuell nutzen wir noch in 104 von 386 Filialen in irgendeiner Form Gas – oft jedoch nur isoliert zum Beispiel für den Torluftschleier an den Eingangstüren, sodass einerseits die Mengen klein und andererseits eine Umrüstung technisch relativ einfach möglich ist“, erklärt dm Geschäftsführer Thomas Köck.
Filialen, die derzeit noch Gas nutzen, werden bei Umbaumaßnahmen vorgereiht, um den endgültigen Ausstieg zu beschleunigen. „Bei der Geschwindigkeit der Maßnahmen sind wir leider durch die Verfügbarkeit von Fachfirmen sowie Lieferengpässe gebremst“, berichtet Thomas Köck. Einige wenige Läden, die technisch nicht umrüstbar sind, sollen auf sogenanntes „grünes Gas“ umgestellt werden, so das Unternehmen. Außerdem sei man in Teilen von Vermietern abhängig, die erst vom Wechsel überzeugt werden müssten.
Gas sparen - für Andere
Allein im Verteilzentrum Enns werden durch die Wärmepumpen jährlich 2 Millionen Kilowattstunden von Gas auf erneuerbare Energie umgestellt. Knapp eine weitere Million Kilowattstunden und rund 412 Tonnen CO2 bringt die Nachrüstung am Zentralstandort Salzburg-Wals. Parallel zu den ehrgeizigen Vorhaben in Österreich wurden auch in den anderen mittel- und südosteuropäischen dm Ländern vergleichbare Programme gestartet. „Beim Ausstieg aus Gas geht es uns um ökologische Aspekte, es geht uns um Versorgungssicherheit und Kalkulierbarkeit“, so Thomas Köck. „Es geht aber auch um die Tatsache, dass jeder Haushalt und jedes Unternehmen sein Bestes geben muss, damit wir in Österreich in Summe über den Winter kommen und dort genug Gas haben, wo es noch keine Alternativen gibt!“