Mittwoch, November 20, 2024



Accenture hat gemeinsam mit der Industriellenvereinigung neuerlich den Erfolgsfaktor Digitalisierung für Unternehmen untersucht.

In der Studie „Digitale Dividende 2022“ wurden als Neuauflage der Untersuchung vom Vorjahr die Erfolgsfaktoren, Strategien und Maßnahmen der „digitalen Champions“ – also jene Unternehmen mit dem höchsten Digitalisierungsgrad – analysiert. „Die Digitalisierung manifestiert sich als der entscheidende Erfolgsfaktor für Unternehmen. Digitale Technologien wirken als Turbo für die Organisationen“, sagt Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich. „Die Digitalisierung wird auf Jahrzehnte hinaus die treibende Kraft für eine neue wirtschaftliche Prosperität sein können. Analog zur Globalisierung seit den 1990er-Jahren eröffnet sie die Perspektive eines enormen Zuwachses an Welteinkommen“, erläutert Christian Helmenstein, Chefökonom Industriellenvereinigung, anhand der Studienergebnisse.

Bild oben: Digitalisierung als Erfolgsfaktor für Unternehmen: Christian Helmenstein (IV), Michael Zettel (Accenture), Michaela Zalesak (Economica Institut für Wirtschaftsforschung) und Philipp Krabb (Accenture).

„Jedes Unternehmen kann digitaler Champion werden. Diese Positionierung ist unabhängig von der Branche, der Größe, der Struktur oder des Alters. Die Digitalisierung wirkt sich bei allen unterschiedlichen Unternehmen positiv auf den Geschäftserfolg und das Beschäftigtenwachstum aus“, betont Philipp Krabb, Research Lead Accenture Österreich. „Die Unterscheidung zwischen Old und New Economy ist eine künstliche. Wir sehen Unternehmen sozusagen aus der Oldest Economy – zum Beispiel der Holz- und der Steinindustrie –, die genauso Innovations- und Strukturwandeltreiber sind wie Unternehmen aus der Informationstechnologie“, unterstreicht IV-Chefökonom Helmenstein. „Es gibt damit keine Entschuldigung, dass Unternehmen nicht auf die Digitalisierung setzen“, so Helmenstein.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die verstärkt digitale Technologien einsetzen, verkürzte Produktzyklen vorweisen. „Schnelle Unternehmen sind digital, digitale Unternehmen sind schnell“, fasst Michael Zettel das Ergebnis zusammen. Die digitalen Champions erwirtschaften 24 Prozent ihres Umsatzes mit neuen Produkten. Die Produktlebensdauer sinkt mit dem Digitalisierungsgrad. Die Lebensdauer von nicht-digitalen Produkten beträgt bei den stark digitalisierten Unternehmen 13,1 Jahre und bei den weniger digitalisierten Unternehmen 15,6 Jahre. Dabei würde ein kürzerer Lebenzyklus von Produkten sogar die Nachhaltigkeit aufgrund besser Ressourceneffizienz optimierten, betont Zettel.

Als Hindernis für die Digitalisierung orten die Befragten vor allem fehlende Kompetenzen auf Führungsebene und bei ihren Mitarbeiter*innen, sowie Budgetknappheit und die Absenz einer klaren Strategie.



Zur Studie
Für die Studie wurde der Digitalisierungsgrad in vier Stufen unterteilt: Stufe 0 ist „digital blind“. Ein Großteil der Datenspeicherung und der Informationsübermittlung passiert hier noch papierbasiert. Stufe 1 steht für „digital abbilden“ – IKT kommt im Bereich der Arbeits- und Hilfsmittel zum Einsatz. Die Stufe 2 heißt „digital agieren“. Diese Betriebe nutzen ihre Daten, verfügen über eine digitale Prozessoptimierung, aber die Entscheidungen liegen noch beim Menschen. Die Stufe 3, die letzte Stufe, bedeutet „digital autonom“. Es werden datenbasierte Produkte und Dienstleistungen verkauft, Prozesse sind automatisiert und datengestützt, Entscheidungen können auch automatisiert getroffen werden. Bei dieser Stufe stehen die digitalen Geschäftsmodelle im Fokus. Die 75 in der Studie befragten Unternehmen wurden den jeweiligen Stufen zugeordnet.

 

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