Mittwoch, November 20, 2024

Im September sollen alle Österreicher*innen automatisch den neuen Klimabonus der Bundesregierung erhalten. Damit dieses soziale Leuchtturmprojekt gelingen konnte, entwickelte das IT-Systemhaus Programmierfabrik ein eigens dafür angepasstes System.

Titelbild (v.l.n.r.): Wilfried Seyruck (Geschäftsführer Programmierfabrik), Matthias Bauernberger (Projektleiter) und Joachim Tischler (CDO BMK) (Credit: Hermann Wakolbinger) 

Der jährliche Klimabonus ist ein Herzstück der ökosozialen Steuerreform. Schon ab September 2022 – früher als ursprünglich geplant – wird er zum ersten Mal antragslos und automatisch an alle Menschen ausbezahlt, die seit mindestens 6 Monaten in Österreich ihren Hauptwohnsitz haben.

Für die Umsetzung holte das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) die Programmierfabrik GmbH an Bord. Das IT-Systemhaus stellte sicher, dass der ambitionierte Zeitplan des Leuchtturmprojekts auch hält. Dafür hat das Team der ein spezialisiertes IT-Modell entwickelt, das die Erfordernisse des Gesetzes bis ins kleinste Detail abbildet und den Klimabonus automatisiert ermittelt. Ende Mai konnte schon mit einem Probebetrieb begonnen werden. Die Befüllung der Klimabonus-Datenbank startete im Juli. 
 
Aufgrund der aktuellen Inflation und den folglich steigenden Preisen beträgt der Klimabonus im Jahr 2022 einmalig pauschal 500 Euro. Für Personen unter 18 Jahren wird der halbe Bonus ausgezahlt, also 250 Euro. Wer seine Kontodaten auf FinanzOnline eingetragen hat oder Leistungen über die PVA bezieht, bekommt das Geld direkt auf das Konto überwiesen. Für Kinder und Jugendliche wird der Klimabonus auf jenes Konto überwiesen, auf das auch die Familienbeihilfe ausbezahlt wird. Alle anderen erhalten den Klimabonus mittels RSa-Brief als Gutschein. Dieser kann bei unterschiedlichen Geschäften eingelöst oder bei einem Bankpartner gegen Bargeld getauscht werden.

Technische Herausforderungen 

„Um alles automatisiert korrekt zu berechnen, müssen große Datenmengen aus dem Zentralen Melderegister, der Pensionsversicherungsanstalt PVA sowie dem Gesundheits- und Finanzministerium integriert werden“, erklärt Joachim Tischler, CDO im BMK, zur Umsetzung des neuen Klimabonus. Die Programmierfabrik gilt als E-Government-Experte, mit dem Portalverbund, dem gesicherten Zugriff auf Daten der öffentlichen Hand sowie der Erstellung entsprechender Protokolle sind die Teams bereits bestens vertraut. 

Auch das ist ein Grund, warum das Projekt trotz spätem Kick-off im heurigen Februar bereits jetzt abgeschlossen ist  „Da wir über langjährige einschlägige Erfahrungen verfügen, konnte mein Team den Aufwand, die Projektlaufzeit und die Kosten exakt abschätzen“, so Projektleiter Matthias Bauernberger. „So konnten wir ohne Anlaufphase direkt starten.“

Oberstes Gebot: Datensicherheit

Mindestens ebenso wichtig wie die terminierte Fertigstellung ist auch eine durchgängig datenschutzkonforme Abwicklung. Der Transfer der sensiblen Daten von immerhin neun Millionen Menschen an das Datenzentrum erfolgt daher über verschlüsselte Leitungen. Diese Rohdaten werden anschließend in Auszahlungsdateien für die Überweisung durch die Zahlstelle des Bundes oder den Gutschein-Versand durch die Post übersetzt.

„Das Team um Matthias Bauernberger hat dafür ein spezialisiertes IT-Modell entwickelt, das allen Anforderungen des BMK Rechnung trägt“, erläutert Wilfried Seyruck, Gründer und Geschäftsführer der Programmierfabrik. Beim Probebetrieb Ende Mai wurde das gesamte System samt Anbindung an unterschiedliche zentrale Bundes-Services im Rahmen von Integrations- und Massentests auf Herz und Nieren überprüft - mit positivem Ergebnis. 

„Nachdem der Probebetrieb sehr erfolgreich verlaufen ist, konnte im Juli - wie geplant - mit der Befüllung der Klimabonus-Datenbank sowie mit der Durchführung der nachgelagerten Verarbeitungsprozesse zur Errechnung und Auszahlung des Klimabonus begonnen werden. Da wir auch dabei schneller als geplant vorangekommen sind, konnte mit der Auszahlung schon früher als ursprünglich vorgesehen begonnen werden“, schließt Seyruck. 

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