Eine kluge Kombination aus Verschattung durch Bäume und versickerungsfähigen Betonpflastern hilft im Kampf gegen sommerliche Hitzeinseln in Städten.
Laut neuesten Studien der Niederösterreichischen Wohnbauforschung eignen sich Rasengittersteine oder Rasenfugenpflaster aus Beton sowie Betonsteine mit Drainfuge besonders gut für die Gestaltung von klimafitten Parkplätzen sowie anderen urbanen Plätzen und Straßenzügen. Die Entsiegelung hilft dabei, das anfallende Regenwasser lokal zu speichern – die Verdunstung kühlt dann die Umgebung und versorgt Pflanzen mit Wasser.
Durch die lokale Nutzung des anfallenden Regenwassers wird eine kontrollierte Regenwasserbewirtschaftung betrieben. Der Schotterunterbau unter den versickerungsfähigen Betonpflastersteinen kann damit Bäume mit Wasser versorgen. Dieses Wasser verdunstet dann über die Grünflächen und sorgt durch das verbesserte Mikroklima für einen Kühleffekt. Durch dieses Prinzip der sogenannten Schwammstadt können Stadtbäume mit einer oberflächlich nur wenig sichtbaren Grünfläche auskommen, da der Wasserzufluss unterirdisch erfolgt. Darüber hinaus kann die lokale Versickerung des Regenwassers Überschwemmungen und Hochwasser verhindern.
Wie klimafitte Stadtquartiere funktionieren können, zeigt die aktuelle Außenanlagengestaltung im Bereich der Smart City in Graz. Dort werden alle Baumpflanzungen nach dem Schwammstadt-Prinzip durchgeführt. Unter den gepflasterten Straßen und Plätzen wurden großflächige Sickerkörper verbaut, welche ausreichend Regenwasser vor Ort aufnehmen und die nachhaltige Entwicklung der Bäume sicherstellen. Die Betonpflastersteine sind 18 Zentimeter dick und halten hohen Lasten schwerer LKWs oder Stapler stand. Die Kombination aus sickerfähigen Betonpflastersteinen, natürlichen Grünflächen und Baumpflanzungen verbessert das Mikroklima des neuen Stadtteils von Graz mit hoher Bebauungsdichte nachhaltig.
(Titelbild: Voura)