Im Jahr 2021 wurden österreichweit knapp 267.000 Tonnen Altglas gesammelt. Mit Recyclingquoten von über 80 % übertreffen wir den EU-Durchschnitt (70 %) deutlich. Was motiviert uns Österreicher*innen zu solchen Spitzenleistungen? Aufschluss gibt eine neue Studie der Austria Glas Recycling.
Titelbild: Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Reycycling. (Credit: Austria Glas Recycling/Daniel Willinger)
Generell lässt sich feststellen: Die Menschen werden achtsamer für die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Für 68 % der Österreicher*innen hat Mülltrennung eine sehr große Bedeutung, für knapp 60 % hat sich der Umgang mit Mülltrennung und Recycling in den letzten Jahren positiv verändert. Gefragt nach so genannten Müllsünden, nennen 88 %, Batterien in den Restmüll zu geben und 83 % das Einwerfen von Glasflaschen in den Restmüll. Was Altglas betrifft, geben 21 % der Befragten an, genauer geworden zu sein und Altglas, das vormals im Restmüll gelandet wäre, gezielt zum Glasbehälter zu bringen. Für 74 % ist klar, dass Keramik, Stein und Porzellan nicht in den Glascontainer gehört.
Auch verschmutzte Glasverpackungen sind Altglas
Unsicherheiten zeigen die Österreicher*innen beim Thema Küchenglas. So halten es 53 % der Befragten für falsch, nicht vollständig geleerte Lebensmittelgläser im Glascontainer zu entsorgen. Fakt ist jedoch: Auch Glasverpackungen mit Spuren von Lebensmitteln gehören zum Altglas. Dazu Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH, einem Unternehmen der ARA: „Jedes Verpackungsglas, von der Weinflasche bis zum Pestoglas, muss im Glascontainer entsorgt werden. Nur so kann es zu neuem Glas verarbeitet werden. Jedes Verpackungsglas, das im Restmüll landet, ist fürs Recycling verloren. Spuren von Lebensmitteln stören beim Recyclingprozess nicht. Eine Ausnahme stellen die Honiggläser dar: Zum Schutz der Bienen sollen diese nur ausgewaschen im Glascontainer landen.“
Bequemlichkeit bremst
Obwohl Österreich ein Musterland bei Glasrecycling ist, gibt es Raum für Verbesserung. Der Hauptgrund, warum manch Glasverpackung im Restmüll statt im Glascontainer entsorgt wird, ist bei 54 % nämlich die Bequemlichkeit. Einen fehlenden Glascontainer in Reichweite nennen hingegen nur 15 % als Grund dafür, das Glas nicht richtig zu entsorgen.
Glasreycling ist gut für die Umwelt
Dank der Verwendung des Rohstoffes Altglas werden mehr CO2- Einsparungen erzielt, als die Sammlung und der Transport von Altglas CO2-Emissionen verursachen. Das Einschmelzen von Altglas benötigt deutlich weniger Energie als das Einschmelzen der Primärrohstoffe. Wer sein Altglas korrekt im Weiß- bzw. Buntglascontainer entsorgt, schützt die Umwelt und hält den Recyclingkreislauf am Leben, da dank Glasrecycling Rohstoffe aus der Natur geschont werden. Hauke ergänzt: „Austria Glas Recycling sorgt in Kooperation mit Partnern für ein regional optimales Sammelnetz an Glascontainern und sichert ein funktionierendes Recyclingsystem. Aus altem Glas wird neues – immer und immer wieder. Ein perfektes Beispiel für Kreislaufwirtschaft. Wir appellieren daher an die Bevölkerung: Bringen Sie auch weiterhin Ihr Altglas zum Glascontainer. Mit diesem einfachen Schritt leisten Sie Großes für Umwelt- und Klimaschutz.“
Informationen zur Studie: Motivforschung mit dem Titel: „Glasverpackungen im Restmüll“, durchgeführt vom Market Institut im Auftrag der Austria Glas Recycling. Zeitraum: Frühjahr 2022, befragt wurden 1000 Personen ab 16 Jahren, die repräsentativ für die österreichische Bevölkerung stehen. Art: Telefon- und Online-Interviews.