Der aktuelle Deloitte Radar, eine jährliche Umfrage unter 250 österreichischen Top-Führungskräften, zeigt dringenden Handlungsbedarf für den Aufschwung nach Corona.
Ein Jahr Corona hat am Wirtschaftsstandort Österreich deutliche Spuren hinterlassen. Während Führungskräfte im Sommer des Vorjahres noch ein recht gutes Zeugnis ausstellten, zeigt sich nun eine breite Pandemie-Müdigkeit. Dabei liegen die Hebel für eine erfolgreiche Bewältigung der Krise auf der Hand: Vor allem die mangelnde Digitalisierung in vielen Bereichen sowie die anhaltend hohe Steuer- und Kostenbelastung sollten jetzt angegangen werden, mahnt Harald Breit, designierter CEO von Deloitte Österreich: »Für unsere Volkswirtschaft ist es spielentscheidend, wie schnell wir wieder an Fahrt aufnehmen können.« Im Europa-Vergleich liegt Österreich nur im Mittelfeld. Gedämpft ist auch die Zuversicht der Unternehmen: Aktuell glauben nur 27 % der Führungskräfte, dass Österreich den Aufschwung »gut« oder »sehr gut« meistern wird. Im Sommer 2020 waren es noch 64 %.
Aufholbedarf gibt es neben der Digitalisierung vor allem im Bereich Innovation in Hinblick auf Risikokapital und Start-up-Kultur. Als weitere Hindernisse für erfolgreiches Wirtschaften werden die Bürokratie und die Einkommensbesteuerung gewertet, ebenso die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften. Obwohl das Krisenmanagement der Regierung mehrheitlich sehr gut beurteilt wird, ist die positive Stimmung merklich abgeflacht. Das österreichische Gesundheitssystem wird jedoch als große Stärke wahrgenommen. Auch die finanzielle Unterstützung für Unternehmen findet bei 59 % Lob.