Sonntag, Juni 30, 2024

Der Einsturz des Stadtarchivs in Köln im Zuge des U-Bahnbaus ist ein Unglück in einer Dimension, die keinem Bauverantwortlichen zu wünschen ist. Umso mehr stellt sich die Frage, wie man in Wien solche Szenarien verhindert.


Um es gleich vorwegzunehmen – Bauen bedeutet immer, ein gewisses Risiko einzugehen. Es können nicht immer alle Faktoren berücksichtigt werden, die zu Problemen bei großen Bauvorhaben führen. Vor allem die Verantwortung des Grundeigentümers für den Baugrund und das vom Bauherren zu tragende Baugrundrisiko ist nicht zu unterschätzen. Was man aber machen kann, ist durch Routine, Erfahrung und professionelles Baumanagement die Risiken auf ein Minimum zu senken.
In Wien gibt es hier eine Institution, die schon seit Jahrzehnten gemeinsam mit den Wiener Linien dafür sorgt, dass der U-Bahnbau in Wien von größeren Katastrophen verschont bleibt. Der Fachbereich Grundbau der Wiener MA 29 – Brückenbau und Grundbau ist seit Anbeginn des Ausbaus und Neubaus des U-Bahnnetzes im wahrsten Sinne des Wortes »vor Ort«. Ende der späten 60er-Jahre begannen die ersten Probebohrungen durch die MA 29 im Bereich Karlsplatz und Favoritenstraße für den Ausbau, zum Teil von der Bevölkerung noch staunend und ungläubig belächelt. Schon in dieser Anfangszeit waren die Aufgaben für die Bauingenieure sehr heikel und herausfordernd, vor allem da man auf keine Erfahrungen zurückgreifen konnte. Die Linienführung befand sich auch im historischen Zentrum von Wien mit all seinen Problemzonen – neben Wien­flussquerung, alten Stadtmauern und zahlreichen Einbauten wurden auch im Nahbereich wichtige historische Gebäude gebaut. Herausragend die Arbeiten direkt an der Wiener Stephanskirche, aber auch Teile der Hofburg oder auch Ballhausplatz und Burggarten sind vom »Silberpfeil« unterquert. In den weiteren Jahren haben sich immer wieder interessante Herausforderungen ergeben, wie z.B. die Vereisungen im Zuge der Unterfahrung des Donaukanals bei der Linie U2.

 


Schon damals waren die Leistungen des Fachbereichs Grundbau als allumfassende Betreuung angelegt, lang bevor der Gedanke »Full-Service« zur Mode wurde. Neben der Aufbereitung der vorhandenen Baugrundinformationen aus dem Wiener Baugrundkataster, der geologischen Beratung, der Ausschreibung und Betreuung der Probebohrungen sowie der Baugrundberatung vom Ausschreibungsbeginn bis zur Unterstützung des Bauherren während der Spezialtiefbauarbeiten kommt bis zum heutigen Tag alles aus einer Gruppe.
Das Aufgabengebiet des Wiener Grundbaus ist aber sehr vielfältig. Neben dem U-Bahnbau werden auch zahlreiche städtische Projekte wie Wasser- und Kanalbauten, aber auch Hochbauten betreut. Eben alle Bereiche, wo das Bauwerk unmittelbar mit dem Untergrund in Berührung kommt. In allen Fragen des Grundbaus, der Bodenmechanik, der Geologie, aber auch des Spezialtiefbaues bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grundbau Consulting seit über 50 Jahren eine umfassende fachliche Beratung an. Von der ersten Feststellung einer geo­technischen Eignung bis zu Ausschreibungsplanungen von Bauvorhaben und Umweltprojekten bietet das Grundbau Consulting der Stadt Wien eine breite Palette an Beratungsmöglichkeiten für Dienststellen der Stadt Wien. Für Bau- und Umweltbehörden stellt das Grundbau Consulting Amtssachverständige für die Bereiche Grundbau und Geologie zur Verfügung. Ihre Tätigkeit ist mit der strikten Wahrung öffentlicher Sicherheitsinteressen zu sehen. Mit der Einführung eines Qualitätsmanagements vor zehn Jahren in der MA 29 hat sich der Anspruch und die Güte der Dienstleistung weiter institutionalisiert.

Mehr Informationen zum Wiener Grundbau unter
wien.at/verkehr/grundbau

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