Samstag, Dezember 21, 2024
50 Millionen Euro für private Gebäude, 50 Millionen für gewerbliche Immobilien. Die Bauwirtschaft zeigt sich mit dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zur thermischen Sanierung zufrieden. Für die Opposition greifen die Maßnahmen viel zu kurz.
"Die Verabschiedung des 100-Millionen-Euro-Paketes zur thermischen Sanierung durch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Niki Berlakovich ist der richtige Schritt zur Konjunkturbelebung, der gerade zur rechten Zeit kommt", sind sich der Bundesinnungsmeister der Baugewerbe, Hans-Werner Frömmel, und NR Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz einig. 50 Millionen Euro sind für die Sanierung privater Gebäude und 50 Millionen Euro für gewerbliche Immobilien vorgesehen. Die BAU-Pakt-Partner haben sich seit mehreren Monaten immer wieder vehement für die Bereitstellung von Mitteln zur Forcierung der thermischen Sanierung eingesetzt. Für Robert Schmid vom Fachverband Steine-Keramik und Klaus Kastenhofer von GLOBAL 2000 ist diese Maßnahme nicht nur ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Gebäudesubstanz und zur Einsparung von Heizkosten, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen. Jedenfalls, so die BAU-Pakt-Partner, ist das Geld damit sinnvoller investiert als mit dem Ankauf von Klimaschutzzertifikaten. Nach Schätzung der Wirtschaftskammer lässt sich mit dieser Initiative ein Investitionsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro mobilisieren. „Jetzt muss sichergestellt werden, dass die Mittel ohne Verzögerung fließen und die zu erwartenden positiven Impulse für die Bauwirtschaft, die Umwelt und den Arbeitsmarkt rasch greifen können“, sagt WKÖ-Präsident Christoph Leitl.

Weit weniger zufrieden zeigt sich die Opposition. "Um die thermische Sanierung in Österreich ernsthaft zu fördern, muss man in Milliarden denken, nicht in Millionen“, kritisiert BZÖ-Umweltsprecher Robert Lugar. Auch der oberösterreichische Energielandesrat Rudi Anschober kritisiert die Initiative als „viel zu gering dotiert“ und fordert ebenfalls Milliarden in die Hand zu nehmen. Der Verband der institutionellen Immobileninvestoren vermisst den Mut, nicht nur Geld in Form von Förderungen zur Verfügung zu stellen, sondern sich auch über eine Adaptierung des Miet- und Steuerrechts zu trauen, um tatsächlich echte Impulse generieren zu können. VII-Präsident Wolfgang Louzek hätte sich deutlich höhere Investitionsanreize gewünscht. „Das hätte unter anderem durch einen erhöhten AfA Satz, wie auch durch die Wiedereinführung des Investitionsfreibetrages sein können. Doch dieses Instrumentarium, das zwar wieder eingeführt wurde, wurde völlig unverständlich für Hausbesitzer außer Kraft gesetzt", so Louzek. Es könne nicht angehen, dass der Hausbesitzer thermisch saniert, der Mieter aber, der in den vollen Genuss der geringen Heizkosten kommt und somit Geld spart, keinen Beitrag zur Investition leisten muss.

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