Martin Katzer, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems Österreich, in einem Kommentar über große Veränderungen in der Wirtschaft mit Cloud Computing, Big Data, Mobility und Collaboration.
Die Digitalisierung von Informations- und Kommunikationsprozessen hat in den vergangenen zehn bis 15 Jahren zu einer Informationsexplosion geführt. Vor allem die weltweiten Telekommunikations- und Informationsspeicherkapazitäten hatten in den letzten Jahren Datenzuwächse um bis zu 25 Prozent. Diese kontinuierlich steigenden Datenmengen fordern der Unternehmensinfrastruktur eine Menge ab und bringen die Systeme an ihre Grenzen. Aber nicht nur die Art und Weise der Datenspeicherung selbst ist von besonderer Bedeutung, sondern auch der Zugriff auf Informationen sowie deren schnelle Analyse wie zum Beispiel im Bereich Smart Metering. So sind auch Cloud Computing, Machine-to-machine-communication (M2M) und Big Data aus unserer Sicht ein magisches Dreieck für die unmittelbare Zukunft von Unternehmen. Damit es zu keinem Bermuda-Dreieck wird, heißt es sich rasch informieren und zielgerichtet investieren.
>> Neue Formen <<
Auch die Bereiche Leben und Arbeiten wachsen immer mehr zusammen – über eine Milliarde Menschen arbeiten hauptsächlich von zu Hause oder von unterwegs aus. Weltweit nutzt heute fast die Hälfte der Mitarbeiter Onlinezusammenarbeit, Social Networks, Instant Messaging oder Tools aus dem Netz. Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gewinnt in der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung und schafft die Basis für diese neuen Formen der Arbeitswelt. Collaboration-Lösungen schaffen durch die Überwindung räumlicher und technologischer Grenzen eine völlig neue Art der Zusammenarbeit. Durch die weltweite Vernetzung von Arbeitsplätzen aus der Cloud können Mitarbeiter mit einem Klick auf der ganzen Welt mit virtuellen Arbeitsplätzen ausgestattet und Kapazitäten je nach Bedarf abgerufen werden. Cloud Computing, Big Data, Mobility und Collaboration sind dabei als die »neuen Big 4« die technologische Grundlage und der Innovations- und Wachstumsmotor.
>> Mensch als Adressat <<
Dabei geht es erstmals nicht nur mehr um die Optimierung von Maschinen, Prozessen und den reinen Informationsfluss, sondern um den Mensch als Mitarbeiter oder Konsumenten als finale Adressaten. Das Ergebnis sind radikal kundenzentrierte Ansätze wie Social Media, Open Source, Mass Collaboration und App Stores. Durch Überwindung von räumlichen und technologischen Grenzen schafft die Digitalisierung völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation. Diverse Social-Media-Kanäle oder eben auch Big Data machen die Ansprache des Kunden auch immer granularer und individueller. Dies alles wäre ohne Technologien wie M2M, Cloud und Smartphones sowie Social Media gar nicht möglich. Und diese Entwicklung kann – mit unterschiedlichem Reifegrad – in allen Branchen und egal ob Business-to-Costumer oder Business-to-Business beobachtet werden. Ich bin davon überzeugt, dass der individuelle Technologiemix zukünftig das wesentlich Unterscheidungsmerkmal für erfolgreiche Unternehmen sein wird.
>> Besser kennen <<
Es geht aber auch darum, einen Schritt weiter zu denken als bisher. Künftig müssen Unternehmen die Denk- und Entscheidungsstrukturen von Endkunden wesentlich besser als bisher kennen. Viele Unternehmen mit starken Händlerstrukturen haben jedoch nur bedingt direkten Zugang zum Endkunden bzw. Einfluss darauf, wie das Produkt wirklich genutzt wird. Das eigentliche Wissen über den Kunden, seine Vorlieben und Entscheidungen liegt beim Händler. Suchen Unternehmen in diesem Umfeld die Nähe zum Kunden, reicht eine evolutionäre Entwicklung der IT aber nicht aus. Um im geforderten Tempo auf Markttrends reagieren zu können, muss sich die IT in Schlüsseltechnologien wandeln. Big Data und Cloud Computing sind dabei die technologische Basis für diese Kundennähe. Transformation in diese Bereiche ist der Schlüssel zum Erfolg. Um den Business- und Nutzeranforderungen gerecht zu werden, müssen IT-Services permanent verfügbar sein – in maximaler Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und höchster Sicherheit. Dazu sind nun Einfachheit, Transparenz und intuitive Bedienbarkeit gefordert.