Trends und Entwicklungen, die aktuell den IT-Service-Markt und das Geschäft von Bechtle prägen. Ein Kommentar von Robert Absenger, Geschäftsführer Bechtle IT-Systemhaus Österreich.
Wir starten zwar in ein neues Jahrzehnt, aber bei den Trends und Herausforderungen wird es 2020 kaum Überraschungen geben, sondern die Fortsetzung eines langsamen, kontinuierlichen Transformationsprozesses, bei dem wir unsere Kunden begleiten.
Die Konjunkturentwicklung ist natürlich stark von internationalen Ereignissen abhängig, die schwer abzuschätzen sind. Die IT-Branche profitiert allerdings aus unserer Sicht von einer Sonderkonjunktur, die getrieben ist von dem Bewusstsein der Unternehmen, dass Digitalisierung und zukunftsorientierte Informationstechnologien entscheidend für ihren nachhaltigen Erfolg sind. Die Unternehmen beginnen sich verstärkt mit Themen wie Real Time Analytics, Artificial Intelligence, 5G oder Automation auseinanderzusetzen und benötigen einen IT-Partner mit Ressourcen und Visionen. Dafür haben wir mit unseren Business Architekten lokales Know-how aufgebaut. Hinter uns steht darüber hinaus die Bechtle AG als Unternehmens- und Kompetenznetzwerk mit über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wir können auf die besten Know-how-Pools und exzellente Herstellerbeziehungen zurückgreifen.
Mensch als Faktor
Ein Trend, der die IT noch stärker betrifft als viele andere Branchen ist der Fachkräftemangel. Dies hat unter anderem unmittelbare Auswirkungen auf die steigende Nachfrage nach Managed Services, also das Outsourcing der IT-Agenden in Teilbereichen oder auch zur Gänze an einen Partner. Die Unternehmen lagern ihre IT-Tasks angesichts der eigenen Personalknappheit und der hohen Komplexität der Systeme sowie der gestiegenen Anforderungen im Zuge der Digitalisierung verstärkt aus. Der kritische Erfolgsfaktor eines IT-Systemhauses liegt daher auch mehr denn je bei seinen personellen Ressourcen und Skills. Wir haben uns zu einem äußerst attraktiven Arbeitgeber entwickelt, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, und haben daher nicht nur das Know-how, sondern auch die Manpower, um große Kundenprojekte zu bewältigen und in diesem Bereich überproportional zu wachsen.
Dilemma der Sichereit
Ein weiteres, höchst forderndes Thema ist nach wie vor das Feld der IT-Security. Das größte Dilemma: Niemand redet gerne darüber, die Öffentlichkeit sieht nur die Spitze des Eisbergs, jüngstes Beispiel ist unser Außenministerium. Wir sind jedoch in erschreckendem Ausmaß mit Fällen konfrontiert, bei denen Unternehmen mit folgeschweren Cyberangriffen kämpfen. Hier gilt es, Kunden nach dem aktuellsten Stand der Technik vor Schäden zu schützen. Der Ausbau von Kompetenzen in diesem Bereich wie auch hinsichtlich der rasanten Entwicklungen rund um Cloud, Softwarelösungen und künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle.
Interessanterweise sind am Markt auch scheinbar gegensätzliche Entwicklungen zu beobachten. So liegt das »Alles aus einer Hand« der 80er- und 90er-Jahre wieder voll im Trend, obwohl der Beschaffungsprozess noch nie einfacher war. Als Multi-Vendor-Anbieter für die komplette IT-Infrastruktur sind wir zentraler, oft auch exklusiver IT-Lieferant unserer Kunden. Auch die Regionalität sowie die persönliche Betreuung ist trotz moderner Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten ausdrücklicher Kundenwunsch. Wir sind mit sechs Niederlassungen landesweit präsent und sind offen für die Integration weiterer regionaler Systemhäuser.