Montag, Dezember 23, 2024
Die Software AG hat Wirtschaft und Politik dazu aufgerufen, die strategische Bedeutung anzuerkennen, die der europäischen Softwarebranche bei der Bekämpfung des aktuellen wirtschaftlichen Abschwungs und bei der Wiederbelebung der Konjunktur zukommt.

Während der Nachfragerückgang auf dem Exportmarkt die verarbeitende Industrie in Europa hart trifft, machen sich die Auswirkungen des aktuellen Wirtschaftsklimas bei den großen Softwareanbietern weltweit deutlich weniger bemerkbar. Die allgemeinen Prognosen für den Softwaremarkt sagen eine Stagnation für 2009 und ein erneutes Wachstum für das Jahr 2010 voraus. Ein größerer Softwaresektor wäre ein Puffer für Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs und könnte eine frühere Rückkehr zum Wachstum ermöglichen. Darüber hinaus wird Software eine wichtige Rolle spielen, den öffentlichen und privaten Sektor dabei zu unterstützen, sich schnell und kostengünstig an wirtschaftliche Veränderungen anzupassen. Nur mit Software können Unternehmen den oft widersprüchlichen  Anforderungen kostengünstig nachkommen - Effizienzsteigerung, Kostensenkung, Sicherstellung der Einhaltung neuer Vorschriften.

In deutlichem Kontrast zu zahlreichen verarbeitenden Industriezweigen sagen Branchenanalysten für den weltweiten Softwaremarkt für 2009 „nur“ eine Stagnation vorher; eine Rückkehr zum Wachstum sogar schon für das Jahr 2010. In Deutschland ergab eine BITKOM-Umfrage im März, dass über 60 Prozent der Unternehmen in der IKT-Branche keine direkten negativen Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs spüren, was eine Verbesserung um acht Prozentpunkte gegenüber dem Monat Februar darstellt.

„Die verarbeitende Industrie in Deutschland und Europa blickt auf eine phänomenale Geschichte zurück. Im Hinblick auf Innovation, Exportraten und Wachstum galt diese Branche bislang als unschlagbar“, so Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG. „Doch der aktuelle Abschwung auf dem Weltmarkt hat uns die Verwundbarkeit der europäischen Wirtschaftsmächte durch ihre starke Abhängigkeit von diesen Sektoren deutlich vor Augen geführt. Aus diesem Grund ist es dringend notwendig, dass die EU und die Regierungen der europäischen Staaten die strategische Bedeutung des Softwaresektors erkennen und diese Branche im Rahmen ihrer geplanten Konjunkturpakete gezielt fördern.“

In Deutschland konzentriert sich das 50 Milliarden Euro umfassende Konjunkturpaket primär auf Infrastrukturprogramme und sieht gerade einmal 1 Prozent (500 Millionen Euro) für den IKT-Sektor vor. Damit beläuft sich die Unterstützung der IKT-Branche auf nur ein Siebtel der Mittel, die für die Infrastrukturentwicklung reserviert sind. Die Tatsache, dass der IKT-Sektor im Konjunkturpaket überhaupt berücksichtigt wird, ist ein Zeichen dafür, dass die Politik die Branche als Faktor einer strategischen Wirtschaftspolitik betrachtet. Finanzielle Maßnahmen allein reichen jedoch nicht aus. Notwendig ist eine klare Strategie der europäischen Politik zur Stärkung der Softwarebranche und somit zur Entwicklung von Zukunftstechnologien und zum Erhalt von Arbeitsplätzen im Hightech-Bereich.

„Es muss noch deutlich mehr getan werden“, betonte Streibich. „Wir müssen die Investitionen auf die Sektoren ausrichten, von denen wir wissen, dass sie schon bald zu Wachstum und Rendite zurückkehren. Ein solches Vorgehen kommt allen zugute und schützt gleichzeitig die verwundbaren Sektoren. In Europa entwickeln wir hochmoderne Highend-Technologien. Wir können es uns nicht leisten, gegenüber der internationalen Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Erst kürzlich äußerte Airbus die Befürchtung, dass die Entlassung von qualifizierten Arbeitskräften zu einer Abwanderung dieser Fachkräfte ins Ausland führen könnte. Im Falle einer Erholung der Wirtschaft würde dies den Aufschwung deutlich verzögern. Ähnliche Befürchtungen gibt es auch in den USA“, fügt Streibich hinzu.

Im US-Konjunkturpaket sind allein 20 Milliarden US-Dollar für die Informationstechnologie im Gesundheitswesen vorgesehen, weitere 4,3 Milliarden US-Dollar für Advanced Grid Technology mit der Option, diese Investitionen bis zum Jahr 2013 auf bis zu 70 Milliarden US-Dollar aufzustocken.

Neben einer geringeren Krisenanfälligkeit der Softwarebranche, kann Software den Unternehmen bei der Überwindung der Rezession helfen. Kostensenkung, Effizienzsteigerung, Umsetzung neuer Branchenvorschriften und Maßnahmen, die im Zuge der aktuellen Branchenkonsolidierung notwendig sein könnten, können mit Hilfe von Unternehmenssoftware schnell und effektiv umgesetzt werden.

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