Die Branche mit der größten B2B-Kapazität ortet Forrester bei Elektrogeräten. In diesem Bereich soll 2006 bereits rund 40 Prozent des B2B-Handels online abgewicklet werden. Führend im B2B-Onlinehandel sind die Länder Skandinaviens, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, zu den Nachzüglern zählen Spanien, Italien, Portugal und Griechenland.
Bereits 1999 setzten europäische Unternehmen auf das E-Commerce-Geschäft und versprachen sich einen kosteneffizienten Einkauf und Vertrieb mit globaler Reichweite. Unausgereifte Technologien, skeptische Handelspartner und inkompatible IT-Systeme bereiteten jedoch Schwierigkeiten.
Investitionen in B2B-Infrastrukturen und entsprechende Anwendungen zum Aufbau von B2B-Commerce-Sites folgten. Diese Investitionen beginnen nun, sich auszuzahlen.
Bereits im kommenden Jahr soll der B2B-Boom einsetzen. Ende 2003 werden bereits 11,7 Prozent des B2B-Handels in der Elektrogerätebranche über das Internet erfolgen. In den Branchen Chemie und Logistik werden mehr als sieben Prozent aller Aufträge über das Internet abgewickelt. Das entspricht einem Onlineumsatz von rund 100 Mrd Euro. Laut Forrester-Analyst David Metcalfe wird sich der Umsatz des gesamten B2B-Onlinehandels in Europa von 465 Mrd Euro 2003 auf 946 Mrd Euro 2004 verdoppeln und somit 9,9 Prozent des gesamten gewerblichen Handels via Internet abgewickelt werden. Eine Verdoppelung der Umsätze wird vor allem in den Branchen Maschinenbau, Kraftfahrzeugproduktion, Metall sowie Energie und Versorgung zu verzeichnen sein.
Knapp ein Viertel des gewerblichen Vertriebs in Frankreich, Deutschland und Großbritannien wird 2006 über das Internet abgewickelt. Gestützt durch die hohen IT-Investitionen werden in Schweden und Dänemark bis 2004 17% der Transaktionen zwischen Unternehmen über das Internet abgewickelt. Allein diese beiden Nationen werden mit ca. zehn Prozent zum gesamten Onlinehandel in Europa beitragen. 2006 werden in den drei größten europäischen Märkten (Frankreich, Deutschland und Großbritannien) mindestens 23 % des Vertriebs online erfolgen. Dadurch werde auch auf Länder mit umfangreichen Handelsbeziehungen mit den großen drei (z.B. Belgien, Irland und österreich) Druck ausgeübt, sich anzupassen.
Aufgrund der traditionell schwachen IT-Ausgaben wird der gewerbliche Onlinehandel in Italien, Spanien, Griechenland und Portugal deutlich hinter diesen Benchmarks bleiben. Bleibt es bei den derzeitigen IT-Investitionen, wird 2006 der Anteil des B2B-Onlinehandels in keinem dieser Länder mehr als zehn Prozent betragen.