Sonntag, November 24, 2024

Die Manager in Österreich holen wieder auf beim Gehalt: Im Vergleich zum Vorjahr haben die Unternehmen die Vergütung ihrer Führungskräfte um 4,5 Prozent erhöht. Damit kassiert der durchschnittliche Geschäftsführer jährlich fast 300.000 Euro.

Mit dieser Gehaltserhöhung liegen die österreichischen Manager laut dem aktuellen Vergütungsreport der Managementberatung Kienbaum gleichauf mit ihren internationalen Kollegen in Spezialistenpositionen: Deren Gehälter stiegen binnen Jahresfrist ebenfalls um durchschnittlich 4,5 Prozent.  Etwas geringer haben die Unternehmen in Österreich die Saläre ihrer Sachbearbeiter erhöht: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen deren Gehälter im Schnitt um 4,0 Prozent.

Die durchschnittliche Jahresgesamtvergütung, bestehend aus Grund- und variabler Vergütung, beträgt für Geschäftsführer in Österreich 298.000 Euro. Bereichsleiter kommen auf 177.000 Euro, Abteilungsleiter auf 114.000 Euro und Teamleiter auf 82.000 Euro. Spezialisten erhalten im Schnitt 53.000 Euro und Sachbearbeiter 38.000 Euro, so die Ergebnisse der Kienbaum-Vergütungsreports „Führungskräfte in Österreich“ und „Spezialisten & Fachkräfte in Österreich“, für die Kienbaum knapp 5.000 Positionen in rund 500 Unternehmen analysiert hat. „Neben der Hierarchieebene beeinflussen auch andere Faktoren die Höhe des Gehalts. Die Größe eines Unternehmens oder die Verantwortung und Qualifikation des jeweiligen Mitarbeiters sind meist entscheidender für die Gehaltshöhe als die Branche oder der Wirtschaftszweig“, sagt Christoph Dovits, Leiter der Studie bei Kienbaum.

Führungskräfte profitieren am meisten von variabler Vergütung
Neben den Grundgehältern sind auch die variablen Vergütungsbestandteile der österreichischen Führungskräfte im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: Geschäftsführer erhalten im Schnitt einen Bonus von 101.000 Euro, Bereichsleiter 44.000 Euro, Abteilungsleiter 18.000 Euro und Teamleiter immerhin noch 10.000 Euro.

Insgesamt erhalten zwischen 75 und 96 Prozent der Führungskräfte einen Bonus, während nur 42 Prozent der Spezialisten und 14 Prozent der Sachbearbeiter mit einer variablen Zahlung belohnt werden. Unternehmen zahlen ihren Spezialisten im Schnitt einen Bonus von durchschnittlich 4.000 Euro, bei den Sachbearbeitern sind es nur 1.000 Euro im Jahr.

Ein Studium zahlt sich aus
Der Bildungsabschluss hat einen großen Einfluss auf die Höhe des Gehalts: Führungskräfte mit Promotion erhalten zum Beispiel im Schnitt 155.000 Euro, ihre Kollegen mit einem Universitäts-Master 126.000 Euro im Jahr. Führungskräfte mit Matura verdienen 106.000 Euro und der Lehrabschluss bringt mit 89.000 Euro nochmals deutlich weniger.

Bei Berufseinsteigern mit akademischen Abschluss spielt die Fachrichtung eine größere Rolle bei der Gehaltshöhe als der Bildungsabschluss: Absolventen der sogenannten MINT-Fächer und Rechtswissenschaftler führen die Gehaltsrangliste an. Masterabsolventen der Ingenieurswissenschaften verdienen zum Beispiel durchschnittlich knapp 40.000 Euro, Rechtswissenschaftler gut 39.000 Euro und Naturwissenschaftler immerhin noch rund 37.500 Euro. Das Einstiegsgehalt von Masterabsolventen der Sozialwissenschaften ist mit durchschnittlich knapp 36.000 Euro hingegen deutlich geringer.

Firmenwagen sind wichtigste Zusatzleistung
In Österreich sind Firmenwagen weiterhin die Nummer eins unter den Zusatzleistungen: 99 Prozent der Topmanager fahren einen Dienstwagen; bei den Führungskräften insgesamt sind es 56 Prozent. „Firmenwagen sind ein Incentive, das bei den meisten Führungskräften sehr beliebt ist. Deshalb kann eine solche Zusatzleistung ein gewichtiger Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen im ‚War for Talents‘ sein“, sagt Christoph Dovits von Kienbaum. Die beliebtesten Automarken unter den Firmenwagen in Österreich sind Audi und VW. Das durchschnittliche Anschaffungsbudget beträgt bei Führungskräften derzeit 38.000 Euro.

Aber nicht nur Manager, sondern auch einige Mitarbeiter in Spezialistenpositionen kommen in den Genuss dieser Zusatzleistung: Rund 18 Prozent fahren aktuell einen Firmenwagen. Neben der Stellung des Mitarbeiters in der Unternehmenshierarchie spielt der Grad der Außenorientierung der jeweiligen Position eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung, ob ein Spezialist einen Firmenwagen fahren darf: Zum Beispiel haben zwei Drittel der Außendienstmitarbeiter einen Dienstwagen, den sie in der Regel auch zu privaten Zwecken nutzen können. Das Anschaffungsbudget beträgt hier durchschnittlich 29.500 Euro. Die beliebtesten Automarken bei den Spezialisten sind VW und Skoda.

Betriebliche Altersversorgung wird immer beliebter
Neben einem Firmenwagen ist die betriebliche Altersvorsorge inzwischen eine der beliebtesten Zusatzleistungen in österreichischen Unternehmen: Die Hälfte der Führungskräfte hat von ihrem Arbeitgeber die Zusage zu einer betrieblichen Altersversorgung, bei den Spezialisten sind es 36 Prozent und bei den Sachbearbeitern 23 Prozent. „Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Verantwortung der Position und der Art sowie dem Umfang der Zusatzleistungen. Das zeigt sich auch in der Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Dovits.

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