Prominente Mentoren und Aufsichtsinstanz sind Franz Fischler, Wolfgang Petritsch, Heide Schmidt, Elfriede Hammerl und Johannes Voggenhuber. Sie wollen durch ihre Beteiligung dafür sorgen, dass die Zivilgesellschaft gestärkt wird und wichtige Anliegen der Bevölkerung mehr Gehör finden.
Die Plattform ist seit fünf Monaten online. In diesem Zeitraum wurden bereits mehr als 100.000 Euro von 300 Förderern zur Verfügung gestellt. 36 Projekte befinden sich bereits in Umsetzung, für weitere 16 werden aktuell Finanziers gesucht, 26 Projekte sind in Ausarbeitung. Neben einem zweisprachigen Jugendfestival in Klagenfurt oder dem interaktiven Online-Tool Gleichstellungsbarometer findet sich unter den geförderten Projekten auch die Initiative „Mein/e Abgeordnete/r“ - eine Art Transparenzdatenbank, die WählerInnen einen Überblick verschaffen soll, wie und wofür sich Österreichs Politikerinnen und Politiker einsetzen. Denn nicht erst seit der Affäre Strasser ist das Vertrauen der ÖsterreicherInnen beeinträchtigt: 98 Prozent sind der Ansicht, die Politik kümmere sich zu wenig oder gar nicht um gesellschaftliche Probleme. Das Ansehen Österreichs in Europa sei jedenfalls nachhaltig beschädigt, meint der frühere EU-Kommissar Franz Fischler. „Wir werden als ein Land gesehen, das es mit dem Code of Conduct nicht so genau nimmt.“ Auch Johannes Voggenhuber, ehemaliger EU-Abgeordneter der Grünen, hält die Offenlegung allfälliger Tätigkeiten für längst überfällig: „Das hat nichts mit Lobbyismus zu tun. Es war dummdreist und ist eine kriminelle Handlung.“
Für die Basisprogrammierung von „Mein/e Abgeordnete/r“ fehlen bis Anfang Juni noch rund 20.000 Euro. Dann könnte es für einige Politiker-Innen eng werden.