Der heimische Erfindungsgeist zeigte sich von der internationalen Krise weitgehend unbeeindruckt. Die Anzahl der Patentanmeldungen war auch am Höhepunkt der Krise stabil. Und auch die Aussichten auf 2010 sind sehr positiv. Starkes Rückgrat dieser erfreulichen Entwicklung sind die heimische Klein und Mittelbetriebe.
Ein Gastkommentar von Friedrich Rödler.
Die Patent- und Markenbilanz des Jahres 2009 zeigt, dass die österreichischen Unternehmen auch in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten auf Innovationen setzen. Die Zahl der Erfindungsanmeldungen beim Österreichischen Patentamt ist mit knapp 3.500 konstant geblieben. Damit brechen wir den rückläufigen internationalen Trend und liegen weiterhin im internationalen Spitzenfeld, obwohl die Finanzkrise weltweit auf die Innovationen drückt. Zu denken muss uns aber geben, dass die Patentanmeldungen in den Industrieländern rückläufig sind – daher anschnallen, innovativ sein, damit uns die BRIC-Staaten nicht überholen.
Patente schaffen Arbeitsplätze
Auch der Ausblick auf das Jahr 2010 stimmt uns positiv, denn die Anmeldungen in den ersten Monaten verweisen auf das hohe Vertrauen der Wirtschaft in gewerbliche Schutzrechte. Das heißt nicht, dass wir uns auf der guten Jahresbilanz ausruhen dürfen. Vor allem im Hightech Bereich könnte Österreich eine noch bedeutendere Rolle spielen, obwohl sich eine große Anzahl heimischer Unternehmen in den letzten Jahren international sehr gut positionieren konnte. Unser Motto lautet daher auch weiterhin: »Patente von heute sind das Wirtschaftswachstum von morgen.« Patente schaffen und sichern Arbeitsplätze. Viele Betriebe tätigen immer höhere Investitionen in Forschung, Entwicklung und somit in Patentierungsaktivitäten – sie trotzen der Wirtschaftskrise und es gibt noch genug Potenzial zur Steigerung von Erfindungen.
Gutes Klima
Das erstmalig vorgelegte Universitätsranking ist ein guter Indikator für ein positives Forschungsklima in Österreich. Die konsequente Fortsetzung der Unterstützung von Erfindungs- und Patentierungsaktivitäten an Universitäten bedarf aber auch in den nächsten Jahren großer Anstrengungen. Die Forschungsausgaben von heute sind die Pfeiler einer wachsenden, gesunden Wirtschaft.
Gezielte KMU-Förderung
Ein besonderes Anliegen des Österreichischen Patentamtes ist die Unterstützung von klein- und mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Sie sind gezielt zu fördern. Maßnahmen wie die Innovationsschutznovelle dienen dazu, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Vor allem junge Erfindungen sollen dadurch finanziell entlastet und neue Anreize für Innovationen geschaffen werden. Wir bieten damit gute Rahmenbedingungen an, in innovative Produkte zu investieren, können vor allem die KMU damit unterstützen und geben Impulse für den Innovationsstandort Österreich.
Positive Bilanz
Spitzenforschung gibt es quer über das Bundesgebiet und das Erfindungsranking des Patentamtes veranschaulicht, dass Innovation in jenen Unternehmen stattfindet, wo direkt in Forschung investiert wird. Initiativen wie »Quick Start« – eine Initiative des BMVIT, um KMU zu Forschungsaktivitäten zu animieren – greifen.
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist es dem Österreichischen Patentamt gelungen, eine eindrucksvolle Bilanz 2009 zu präsentieren. Die österreichische innovative Wirtschaft und Forschung lassen sich durch die Krise nicht von ihrem Weg abbringen und das Österreichische Patentamt leistet mit seiner Schutzfunktion, seinen Recherchen und Dienstleistungen einen Beitrag dazu.
Zur Person: Dr. Friedrich Rödler war von 1978 bis 2001 Mitglied des Rechnungshofes, danach Generalsekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und seit Mai 2005 Präsident des Österreichischen Patentamts.