Für das erste Quartal 2023 melden die heimischen Banken neuerlich eine rückläufige Nachfrage nach Investitions- und Wohnbaukrediten. Hintergrund ist die konjunkturelle Eintrübung sowie das höhere Zinsniveau.
Bereits seit Mitte 2022 sinkt die Nachfrage von Unternehmen nach Investitionskrediten. Die globalen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen sowie die steigenden Zinsen schlagen sich inzwischen auch auf die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten nieder, die Anfang 2023 noch ein schwaches Wachstum verzeichneten. Umfassende Preissteigerungen haben generell den Liquiditätsbedarf der Unternehmen erhöht, gleichzeitig werden aber Investitionen wegen der globalen wirtschaftlichen Situation zurückgenommen oder verschoben.
Erstmals seit Ende 2021 sank auch die Kreditnachfrage zur Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln – das dürfte nach Angaben der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) mit dem Auslaufen der Lieferkettenengpässe in Zusammenhang stehen. Der vorsorgliche Ausbau der Lagerkapazitäten ist nun nicht mehr erforderlich.
Auch die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten ist im ersten Quartal 2023 abermals gesunken. Der Rückgang fiel aber moderater aus als in den beiden Quartalen davor, in denen die Nachfrage überaus stark eingebrochen war. Auch hier sind das höhere Zinsniveau und die unsichere Wirtschaftslage die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Die bankinternen Richtlinien für Unternehmenskredite wurden zuletzt nur noch leicht verschärft, jene für Wohnbaukredite blieben nahezu unverändert.
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