Die FH Campus Wien, größte Fachhochschule Österreichs, gewann den Staatspreis für Unternehmensqualität 2022 und überzeugte die Jury auch in der Kategorie Non-Profit-Organisationen. Weitere Kategoriesiege gingen an I.K. Hofmann GmbH, WEB Windenergie AG und VBV – Vorsorgekasse AG.
Titelbild: Die FH Campus Wien, Staatspreis-Gewinnerin 2022, hatte allen Grund zu jubeln (v.l.n.r.): Heimo Sandtner (Rektor FH Campus Wien), Wilhelm Behensky (Vorsitzender der FH-Geschäftsleitung), Daniela Janko (FH-Leiterin Qualitätsmanagement), Arthur Mettinger (FH-Vizerektor), Georg Konetzky (Sektionschef BMDW), Ulrike Domany-Funtan (Jury-Sprecherin), Franz Peter Walder (Vorstand AFQM, Member of the Board Quality Austria). (Credit: Anna Rauchenberger)
Der Staatspreis Unternehmensqualität wird seit 1996 jährlich vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und Quality Austria vergeben und ist die höchste nationale Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistungen eines Unternehmens. Die teilnehmenden Organisationen unterziehen sich einer fachlichen Bewertung durch ein Assessor*innenteam auf Basis des EFQM-Modells. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die kontinuierliche qualitative Weiterentwicklung aller Unternehmensbereiche über mehrere Jahre.
Am 22. Juni fand im Palais Wertheim im Rahmen der qualityaustria Winners’ Conference die diesjährige Preisverleihung statt. Großer Gewinner des Abends war die FH Campus Wien – University of Applied Sciences, die neben dem Gesamtsieg und dem Kategoriesieg der Non-Profit-Organisationen auch die höchste erreichbare Auszeichnung »Recognised for Excellence 7 Star« einheimste. Mit mehr als 8.000 Studierenden und einem Marktanteil von zwölf Prozent ist die Bildungseinrichtung die größte FH Österreichs.
Die Jury bewertete die Fachhochschule mit sämtlichen Departments, Studien- und Lehrgängen sowie Verwaltungsabteilungen – in nahezu allen Bereichen lag das Ergebnis auf überdurchschnittlichem Niveau. Ein ausgeklügeltes Steuerungssystem ermöglicht es der FH Campus Wien, Chancen gezielt zu managen, aber auch den wirtschaftlichen Erfolg im Auge zu behalten. »Die FH Campus Wien überzeugte mit ihrer herausragenden Gesamtperformance und der weit über dem Durchschnitt liegenden Entwicklung, die auch an der Verdoppelung ihres Marktanteils in einem kompetitiven und dynamisch wachsenden Umfeld abzulesen ist«, erklärte Jury-Sprecherin Ulrike Domany-Funtan.
Gewürdigt wurde das exzellente Leistungsportfolio in den Bereichen Technik, Soziales und Gesundheit sowie das Korrespondieren der Geschäftsfelder mit den Schlüsselkompetenzen der Zukunft. »Die FH Campus Wien hat es eindrucksvoll geschafft, ihre Leistungen laufend zu verbessern und die Transformation in Richtung Zukunft mutig voranzutreiben«, gratulierte Franz Peter Walder, geschäftsführender Vorstand AFQM und Member of the Board der Quality Austria. »Ethik und Nachhaltigkeit sind als Teil der Unternehmenskultur auch nach außen hin spürbar und mittlerweile ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Erzielung von ganzheitlichen Spitzenleistungen.«
Bestens gerüstet
Franz Peter Walder appellierte an die Unternehmen, den Fokus verstärkt auf die Führungskräfte und Mitarbeiter*innen zu legen – sie seien das »Anlagevermögen« jeder Organisation. Stetige Veränderungen, Unsicherheit und Vertrauensverlust prägen unsere Zeit. Führungsarbeit ist komplexer geworden, umso mehr brauche es aber Klarheit im Handeln, so Walder: »Abwarten ist eine schlechte Option.«
Kategoriesieger »Großunternehmen« I.K. Hofmann, v.l.n.r.: Georg Konetzky (BMDW), Ingrid Hofmann (Gründerin), Roland Fürst (GF), Barbara Schipek (Qualitätsbeauftragte), Helmut Herzog (GF), F. P. Walder (AFQM).
Höchste Qualität bei der Gestaltung, Entwicklung und Führung von Unternehmen sind die besten Voraussetzungen, um auch in schwierigen Zeiten reüssieren zu können, wie die FH Campus Wien mit ihrer Performance unter Beweis stellte. Sich als Organisation der umfassenden Reflexion im Rahmen des Wettbewerbs zu stellen, zeugt zudem von viel Engagement und Courage. »Der Staatspreis Unternehmensqualität steht für Erfolg, Begeisterung und Mut,« unterstrich Georg Konetzky, Sektionschef im BMDW, anlässlich der Verleihung. »Vor allem in Krisenzeiten zeigen die ausgezeichneten Unternehmen mit ihrer Exzellenz in den Bereichen Innovation, Kund*innenorientierung, Weiterbildung und Leadership, dass sie für die zentralen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft bestens gerüstet sind.«
Klare Vision
Neben dem Staatspreis wurden vier Kategoriepreise vergeben. In der Kategorie »Großunternehmen« überzeugte zum dritten Mal in Folge der Personaldienstleister I.K. Hofmann GmbH mit ausgeprägter Kund*innenorientierung und wertschätzender Kommunikation: »Externe Mitarbeitende werden nicht nur vermittelt, sie werden intensiv unterstützt, wertgeschätzt und in einer Form betreut, die beispielgebend für die Branche angesehen werden kann.«
Kategoriesieger »Mittlere Unternehmen« WEB Windenergie, v.l.n.r.: Georg Konetzky (BMDW), Lisa Steinbauer (Process Management), Reinhard Natter (Head of HR), Beate Zöchmeister (Head of Communications).
Die WEB Windenergie AG aus Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya holte den Sieg in der Kategorie »Mittlere Unternehmen«. Der Produzent von Ökostrom aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft verfolgt »eine klare Vision mit einer umfangreichen, auf Unternehmenswachstum und Nachhaltigkeit ausgelegten Strategie«, so die Jury. Mit einem nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten Leitstand ist es dem Unternehmen möglich, permanent alle installierten Anlagen in den wesentlichsten Kriterien wie Leistung und Betriebssicherheit zu überwachen und bei Störungen sofort einzuschreiten. Gelebte Flexibilität und Orientierung an den Bedürfnissen der Kund*innen sind selbstverständlich.
Kategoriesieger »Kleine Unternehmen« VBV – Vorsorgekasse, v.l.n.r.: Georg Konetzky (BMDW), Andreas Zakostelsky (Vorstandsvorsitzender), Michaela Attermeyer (Vorstandsmitglied), F. P. Walder (AFQM).
In der Kategorie »Kleine Unternehmen« für Betriebe mit fünf bis 50 Mitarbeiter*innen konnte Vorjahressieger VBV – Vorsorgekasse neuerlich punkten. Das Wiener Unternehmen ist die größte der acht Vorsorgekassen und seit mehreren Jahren auf nachhaltige Veranlagungen spezialisiert. Die Jury würdigte den »ganzheitlichen CSR-Ansatz auf hohem Niveau«. Der Erfolg zeigt sich durch steigende Zugänge, einen hohen Stammkund*innenanteil und exzellente Performance.
Stetige Verbesserung
Im Rahmen der Staatspreis-Verleihung wurden auch zwei Unternehmen vor den Vorhang geholt, die für den Europäischen Unternehmensförderpreis 2022 nominiert sind. Mit dieser Auszeichnung prämiert die Europäische Kommission Initiativen, die sich um den Unternehmer*innengeist in KMU verdient machen.
Aus Österreich schafften es »the female factor« und die Styrian Business Promotion Agency (SFG) in den Kreis der ausgewählten Projekte. Mit dem hybriden Event »The global limitless conference« versucht die Intiative »the female factor«, den Gender-Leadership-Gap zu schließen und Frauen einen Platz am Entscheidungstisch in der Wirtschaftswelt zu geben. Mit Bühnen in Wien, New York, Dubai, Singapur und Bermuda erreichte die Konferenz 2021 mehr als 10.000 Teilnehmer*innen in 75 Ländern. Die SFG-Aktion »Spitzen!Leistung« fördert die Forschungsleistung in den steirischen Clustern. Ziel ist die systematische Weiterentwicklung der Betriebe in den Bereichen Digitalisierung und Internationalisierung.
Auch hier zeigt sich: Exzellenz ist keine Frage der Größe, Branche oder Organisationsstruktur. Wer nach stetiger Verbesserung strebt, stärkt die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
(Bilder: Anna Rauchenberger)