Digitale Lösungen sind ein wichtiges Werkzeug, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Für die Zühlke Group beginnt das Engagement im eigenen Unternehmen. Christoph Bröcker, Head of Sustainability, leitet seit 2021 ein eigenes Aktionsteam, um Kund*innen als Partner für Geschäftsmodelle und Lösungen mit nachhaltigem Mehrwert zur Seite zu stehen. Teil dieses Teams sind Moritz Gomm, Sustainability Innovation, und Stefan Novoszel, Head of Sustainable Software Solutions.
(+) plus: Sind digitalisierte Prozesse die nötige Basis für eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie?
Moritz Gomm:
Daten und digitale Prozesse können dabei helfen, Potenziale zu erkennen und umzusetzen, aber Technologie und eine schlichte »Übersetzung« zuvor analoger Prozesse in digitale reicht noch nicht, um das Unternehmen nachhaltig aufzustellen. Verbessert man durch Technologie den Automotor dahin, dass man nur mehr die Hälfte an Benzin benötigt, fährt das Auto zwar effizienter, dennoch wird die Ressource Erdöl benötigt. Fährt ein Auto aber beispielsweise mit Wasserstoff, dann ist es nicht nur effizienter, sondern auch komplett von der Ressource Erdöl gelöst. Letzteres wäre eine mit der Natur konsistentere Innovation.
Stefan Novoszel: Digitale Prozesse im Endanwender-Bereich können dabei helfen, sinnvolle Verhaltensweisen zu unterstützen. Digitalisierung ermöglicht es, gute und sinnvolle Initiativen einfach, jederzeit und kostengünstig verfügbar zu machen. Breitenwirkung erzielen wir nur, wenn wir möglichst viele Menschen für sinnvolle Verhaltensweisen gewinnen.
(+) plus: Mit welchen Lösungen treiben Sie die Dekarbonisierung voran?
Christoph Bröcker:
Unser Engagement für Nachhaltigkeit beginnt bei den eigenen Prozessen. Wir kompensieren alle unsere Kohlenstoffemissionen und sind bestrebt, im Einklang mit den wissenschaftlich fundierten 1,5-°C-Zielen Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Zühlke Deutschland ist bereits seit 2019 komplett klimaneutral. Heuer folgen alle 16 weiteren Niederlassungen.
Gomm: Eine echte Sustainability-Transformation kann nur gemeinsam gelingen. Um Treibhausgase etwa im Industrie- und Konsumgüterbereich größtmöglich zu reduzieren, gilt es den gesamten Lifecycle zu betrachten. Beim Eco-Design wird darauf geachtet energieeffiziente und recycling-gerechte Produkte und Prozesse zu entwerfen.
Dazu werden alle vor-, wie auch nachgelagerten Prozesse, z. B. Rohstoffgewinnung, Produktionsbedingungen, Anwendung und Entsorgung einbezogen. Unser Sustainability Circle ist eine Plattform für den Erfahrungsaustausch, mit einem Netzwerk von Hersetellern, die gemeinsam auf dem Weg der nachhaltigen Transformation sind.
Novoszel: Auch beim Planen und Bauen von Softwarelösungen kann man bereits nachhaltig agieren. Zühlke hat dafür einen eigenen »Responsible Design Guide« entwickelt. Als Innovationsdienstleister liegt unser größter Hebel in unserem Wissen und unserer Erfahrung. Sei es, dass wir Start-ups dabei unterstützen, ihre sinnvolle Lösung groß und marktreif zu machen, oder indem wir großen Unternehmen dabei helfen, Schritte in die richtige Richtung zu setzen.
(+) plus: Welche wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen zeigen sich bei der Umsetzung?
Bröcker: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein kritischer Erfolgsfaktor. Nachhaltige Produkte, Services und Geschäftsmodelle schaffen Alleinstellungsmerkmale und Zukunftssicherheit für Unternehmen. Für eine erfolgreiche Sustainability-Transformation müssen deshalb Führungskräfte und Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenarbeiten: R&D, Produktmanagement, Service, Marketing, CSR etc.
Novoszel:
Im großen Angebot von vermeintlich »grünen« Lösungen die richtige für die eigenen Nachhaltigkeitsbestrebungen zu finden, kann Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Durch unsere multidisziplinäre Expertise wissen wir, worauf es ankommt und stehen unseren Kund*innen als starker Partner zur Seite.
Info:
www.zuehlke.com/de/sustainable-software-solutions
www.zuehlke.com/de/sustainability-circle