Samstag, Dezember 21, 2024
Corona- Hilfspaket Nr. III

Die vergangenen Monate waren geprägt von Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens. Das Coronavirus und dessen Verbreitung rund um den Globus haben die Menschen, vor allem aber auch die Wirtschaftstreibenden und Unternehmen vor massive Herausforderungen gestellt. Eines steht jedoch fest: Eine Krise dieses Ausmaßes kann man nur gemeinsam bewältigen.

Ein Kommentar von Peter Hanke, Wiener Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales

Die Stadt Wien hat schnell reagiert und ein 150 Millionen Euro schweres Corona-Hilfspaket als Unterstützung für die Wiener Wirtschaft und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereitgestellt. Zusätzliche 200 Millionen Euro werden in das Wiener Gesundheits- und Sozialsystem investiert. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Wiener Wirtschaft sowie auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind jedoch nach wie vor deutlich spürbar. Daher wurde Mitte September ein weiteres Wiener Corona-Hilfspaket auf den Weg geschickt. Eckpfeiler des über 50 Millionen Euro schweren dritten Corona-Pakets sind der Wiener Arbeitsmarkt, die Gastronomie, der Tourismus, die Nachtwirtschaft sowie Investitionen in die Zukunft.

Gezielte Maßnahmen

Die Coronakrise zeigt noch immer massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und schlägt sich in einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in Wien und ganz Österreich nieder. Gerade auch ältere Personen sind von der Entwicklung betroffen. Die Joboffensive 50+ ist eine Maßnahme der Stadt Wien gemeinsam mit dem AMS für über 50-jährige arbeitslose WienerInnen. Bisher gab es 1.000 geförderte Jobs, jetzt werden 13 Millionen Euro für 1.000 zusätzliche Plätze im Rahmen dieser Maßnahme zur Verfügung gestellt. Die neuen Corona-Maßnahmen sind zudem auf die Unterstützung von Lehrlingen ausgerichtet. Mit einem Lehrlingsverbund schützt die Stadt Wien Lehrstellen und entlastet Ausbildungsbetriebe, die coronabedingt die Lehrausbildung nicht aufrechterhalten konnten. 

Der Tourismus in Metropolen ist global zum Erliegen gekommen, da gerade Großstädte von internationalen Gästen profitieren. Von den 17,6 Millionen Nächtigungen in Wien (2019) entfallen 83 % auf ausländische Gäs­te. Wien hält sich im Vergleich mit anderen Metropolregionen vergleichsweise gut. Drei Viertel der Wiener Hotels haben wieder geöffnet, dennoch lag die Zimmerauslastung im Juli mit 29,9 % immer noch stark unter der des Vorjahres (86 %). Mit einer jährlichen Wertschöpfung von 3,97 Milliarden Euro und einem Beitrag von 4,2 % zu Wiens Bruttoregionalprodukt ist der Tourismus auch ein wichtiger Jobmotor für Wien. Rund 116.500 Jobs sind dem Wiener Tourismus  und der Freizeitwirtschaft zuzurechnen.

Die rund 1.000 gewerblichen Beherbergungsbetriebe in Wien leiden derzeit besonders unter den Auswirkungen der Coronakrise. Deshalb wurde ein Unterstützungspaket über 22 Millionen Euro geschnürt. Mit einer Anschubfinanzierung von bis zu max. 50.000 Euro pro Betriebsstätte will die Stadt Wien jetzt helfen und gleichzeitig Arbeitsplätze schützen. Mit sieben Millionen Euro für Werbemaßnahmen zur Belebung des städtischen Tourismus wird das Budget des Wien-Tourismus kompensiert, das sonst durch den Ausfall großer Teile der Ortstaxe eingebrochen wäre.

Seit dem Lockdown ist das Nachtleben in den Wiener Clubs quasi zum Erliegen gekommen. 4.300 Betriebe – das sind 5 % aller Wiener Unternehmen – sind der Wiener Nachtwirtschaft zuzurechnen. Insgesamt beschäftigen diese rund 24.000 Personen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von fast einer Milliarde Euro sowie eine Bruttowertschöpfung von rund 440 Millionen Euro. Für die Weltstadt Wien und deren Reputation als Stadt internationaler Begegnung ist es zentral, dass das Musikerlebnis in Form des Clubbesuches so rasch wie möglich und in vergleichbarer Dimension zurückkehrt. Dieses Comeback möchte die Stadt Wien mit einer Förderung über die Wirtschafts­agentur Wien unterstützen. Gefördert werden soll die Konzeption und Durchführung entsprechender Projekte, Veranstaltungen oder Programme. Übernommen werden 90 % der Kosten, die maximale Fördersumme beträgt 30.000 Euro.

Wien lässt sich von Corona nicht ausbremsen. Schon zu Beginn der Coronakrise haben wir Sofortmaßnahmen gesetzt, um der Wiener Wirtschaft und den Wiener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser schwierigen Situation zu helfen. Mit der jetzigen Erweiterung unserer Wirtschafts- und Arbeitsmarktpakete setzen wir alles daran, damit Wien durch die schwere Zeit kommt und wir als Stadt bald wieder an unsere Erfolge vor Corona anschließen können.

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