Leiden Sie unter Spinnenangst, Klaustrophobie oder einer Angst vor Spritzen? Der Wiener Softwareentwickler Bytewood hat in Zusammenarbeit mit Psychologen eine Behandlungsmethode für Angstpatienten geschaffen. Bytewood-Geschäftsführer Joachim Brandtner spricht von „besonders realistischen Umgebungen“ mit VR.
Report: Sie wollen mit einer speziellen VR-Lösung bei der Behandlung von Phobien helfen. Was ist der Inhalt dieser App?
Joachim Brandtner: Die Virtual-Reality-Anwendung „PhobieVR“ beinhaltet eine Sammlung verschiedener angstauslösender virtueller Umgebungen. Mit dieser ist es möglich, Menschen gefahrlos und vor allem in kontrollierter Umgebung mit ihren Ängsten zu konfrontieren und davon zu befreien. Mit Hilfe dieser Software sind PsychologInnen in der Lage, Ängste aller Art, kontrolliert und in sicherer Umgebung, zu behandeln. Die Lösung wird bereits von Phobius, dem Zentrum für Angstbekämpfung in Wien, eingesetzt.
Report: Was wurde aus Ihrer Sicht dabei besonders gut gelöst?
Brandtner: Da es wichtig für die PatientInnen ist, glaubwürdige Erfahrungen zu machen, haben wir großes Augenmerk auf Realismus gelegt. Andernfalls würden die Umgebungen keine Angst auslösen. Es freut mich, dass es uns besonders gut gelungen ist, hier – mit der heutigen uns zur Verfügung stehenden Technologie – besonders realistische Umgebungen zu schaffen.
Report: Welchen Herausforderungen sind Sie in der Umsetzung begegnet?
Brandtner: Bei der Entwicklung von Nutzerumgebungen und generell bei Softwareentwicklung generell ist es wichtig, immer seine Zielgruppe im Auge zu haben. Die Zielgruppe sind Menschen mit Ängsten, die den Mut fassen und sich in eine geführte Behandlung der Konfrontation durch Spezialisten begeben. Man sollte ihre Bedürfnisse und in unserem Fall auch ihre Ängste verstehen. Aus diesem Grund haben wir regelmäßige Tests mit Patienten gemacht, um die größte Herausforderung zu meistern: das tatsächliche Aktzeptieren und Annehmen der Umgebungen durch die Patienten.
Report: Was ist weiter geplant?
Brandtner: Es ist uns wichtig, die Software in Zukunft weiter auszubauen und diese allen Psychologinnen und Psychologen zur Verfügung zu stellen. Wir arbeiten Seite an Seite mit dem renommierten Psychologen Christian Dingemann und seinem Team, um stetig neue Umgebungen hinzuzufügen und bestehende zu verbessern. Interessenten können sich den aktuellen Stand auf unserer Website (Link) ansehen und mit uns für eine Lizenzierung in Kontakt treten.
Report: Was ist prinzipiell das Kerngeschäft Ihres Unternehmens? Wer sind Ihre Kunden?
Brandtner: Das Kerngeschäft von Bytewood ist die Erstellung von individuellen virtuellen Umgebungen und dreidimensionalen interaktiven Erlebnissen. Die Einsatzgebiete dieser Umgebungen reichen von Marketing über Verkauf und Schulungen bis hin zu medizinischen Zwecken. Unsere Kunden kommen aus den Bereichen Medizin, Wissenschaft und Industrie.
bytewood.com/phobievr und Video
VR-Inhalte, die für die Behandlung von Ängsten kreiert wurden, richten sich an Menschen mit der Angst vor Spinnen ...
.. vor engen Räumen ...
... und beispielsweise sozialen Ängsten.