Die heimische Wellpappe-Branche verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 – dank eines erfreulichen ersten Quartals – ein leichtes Absatzplus bei sinkenden Erlösen. Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte rund 520 Millionen m² Wellpappe abgesetzt, das entspricht einem Plus von 1,1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Der Umsatz lag bei 276 Millionen Euro (minus 6,3 %).
Über zwei Drittel aller in Österreich hergestellten Waren werden in Wellpappe verpackt. Trotz strengster Hygiene- und Sicherheitsauflagen konnte die heimische Wellpappe-Industrie den erhöhten Bedarf sehr gut bewältigen. „Während des Corona-Lockdown waren unsere Mitgliedsunternehmen mit kurzfristigen Auftragsspitzen konfrontiert, vor allem im Lebensmittel- und im Online-Handel“, berichtet Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria. Einbrüche verzeichnete die Wellpappe-Branche hingegen in der Industriegüterproduktion, etwa bei den Automobilzulieferern.
Für das zweite Halbjahr zeigt sich Stephan Kaar vorsichtig optimistisch: „Wellpappe-Verpackungen tragen maßgeblich dazu bei, dass die Lieferketten funktionieren. Auch Pläne der Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit sind durch die Corona-Krise nicht obsolet geworden.“
Weniger Plastikverpackungen – dieses Ziel verfolgen derzeit fast alle Konsumgüter- und Handelsunternehmen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien. Einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) zufolge, ließen sich 21 % aller derzeitigen Plastikverpackungen durch Lösungen aus Wellpappe ersetzen. Bei Verpackungen für Obst und Gemüse liegt das Einsparpotenzial sogar bei 64 %. „Wer sich für Verpackungen aus Wellpappe entscheidet, schont die Ressourcen unserer Erde, ist bei Konsumenten gefragt und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, so Kaar. Unter dem Motto „Bye, bye Plastic – Hello Wellpappe“ startet die Wellpappe-Industrie eine neue Lehrlingskampagne in den sozialen Kanälen, um Jugendliche für die Branche zu gewinnen.