Das Imperium des Investors René Benko wächst. Neben Immobilien und Kaufhäusern mischt der Milliardär über eine Beteiligung an Krone und Kurier künftig auch im Mediengeschäft mit.
Ein Immobilientycoon auf Einkaufstour: Im Juni erwarb Benkos Signa Holding die marode Möbelkette Kika/Leiner. Im Juli zeichnete sich im vierten Anlauf die lange verhandelte Übernahme der deutschen Kaufhauskette Kaufhof ab; im September war die Fusion von Kaufhof mit den 2014 erworbenen Karstadt-Kaufhäusern unter Dach und Fach. Der überraschendste Coup gelang René Benko jedoch im November mit einer 49-prozentigen Beteiligung an der WAZ Ausland Holding GmbH. Über diese hält die deutsche Funke-Gruppe 50 % an der Kronen-Zeitung und knapp die Hälfte am Kurier. Gibt die Kartellbehörde grünes Licht, beläuft sich der Anteil der Signa-Gruppe an der Krone auf 24,5 % und am Kurier auf 24,22 %.
Der 41-jährige Innsbrucker legte den Grundstein für sein Imperium bereits in sehr jungen Jahren. Der Schulabbrecher verdiente die erste Schilling-Million mit dem Ausbau von Dachböden und anderen lukrativen Geschäften, von denen er zahlreiche prominente Geldgeber überzeugen konnte. Die Signa Holding avancierte zu einem internationalen Immobilienkonglomerat mit einem Vermögen von rund 7,5 Milliarden Euro. Benko zählt heute zu den zehn reichsten Österreichern.
Der Tiroler Investor scheut die Öffentlichkeit und steht mit Medien des Öfteren auf Kriegsfuß – umso pikanter erscheint sein aktuelles Engagement. Besonders brisant dürfte sich die neue Konstellation bei der Krone entwickeln: Die übrigen Anteile hält die Familie Dichand; der Gesellschafterstreit mit der Funke-Gruppe beschäftigt seit Jahren die Gerichte.
Benkos »Törggelen«-Empfang im Hotel Park Hyatt blieben Eva und Christoph Dichand heuer fern. Benko ist bekannt dafür, dass er sich mit Minderheitsbeteiligungen nicht abfindet. Er strebt den Aufbau einer digitalen Mediengruppe an.