Die Gehaltsverhandlung ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der herausforderndsten Situationen am Arbeitsplatz.
In einer Erhebung des Personaldienstleisters Robert Half gaben 49 % der 500 Befragten an, das Gehaltsgespräch mit dem Chef gehöre zu jenen Situationen im Job, die sie am meisten nervös machen. Noch mehr Stress erzeugt nur das Zugeben von Fehlern, die große Auswirkungen auf den Erfolg oder das Image des Unternehmens haben.
In der Höhe des Gehalt spiegelt sich für die ArbeitnehmerInnen die direkte Wertschätzung ihrer Arbeit wider. Sie wirkt sich auf die Motivation aus und ist zudem eine der Messlatten für den eigenen Status im Unternehmen und in der Gesellschaft. Für ein Gehaltsgespräch ist allerdings eine Kompetenz gefragt, die nicht jeder perfekt beherrscht: Verhandlungsgeschick.
Die Vorgesetzten nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, kostet viel Überwindung – vor allem wenn schon einmal eine Anfrage abgelehnt wurde. Wie die Studie ergab, warten mehr als die Hälfte der befragten ArbeitnehmerInnen bis zu ein Jahr zu, bevor sie diesen Schritt neuerlich wagen.
Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half in Wien, sieht Fachkräfte, vor allem im Finanz- und Rechnungswesen, momentan in guter Verhandlungsposition, rät aber auch den Unternehmen zu mehr Entgegenkommen bezüglich des Gehalts: »Kompetente, erfahrene Mitarbeiter sind für jedes Unternehmen von hohem Wert. Umso mehr, weil qualifizierte Fach- und Führungskräfte derzeit am Markt schwer zu finden sind. Daher sollten Arbeitgeber dafür sorgen, dass diese Mitarbeiter dem Unternehmen langfristig treu bleiben.«