Die Österreich-Tochter des Chipherstellers Infineon steigerte im Geschäftsjahr 2015/16 den Umsatz um 29 % auf den Rekordwert von 1,8 Milliarden Euro und bleibt weiter auf Wachstumskurs.
Die Ziele für das kommende Jahr sind ambitioniert, will man doch in ähnlicher Höhe wie heuer wachsen und damit die deutsche Konzern-Mutter deutlich abhängen. Obwohl der Halbleitermarkt im Vorjahr nur wenig zulegte, gelang der Infineon-Gruppe ein Umsatzplus von 12 % (6,5 Mrd. Euro).
Der Erfolg von Infineon Austria resultiert u.a. aus der Übernahme des US-Unternehmens International Rectifier. Mit August 2016 wurde die globale Verantwortung für fünf Produktlinien im Bereich Energiesparchips nach Österreich übertragen. Auch in den Sparten Mobilität, Energieeffizienz und Sicherheit sieht CEO Sabine Herlitschka das Unternehmen in vorderster Position: »Wir setzen auf echte Zukunftsthemen.« In sieben der zehn meistverkauften Elektroautos regeln Infineon-Chips den Antrieb. Steigende Nachfrage gibt es auch bei Chips für kontaktloses Bezahlen etwa via Armbänder, Sticker oder Schlüsselanhänger.
Infineon Austria beschäftigt rund 3.600 Mitarbeiter, den Großteil davon in der Zentrale in Villach. Der IT-Standort Klagenfurt nimmt die Headquarter-Funktion im Konzern ein. Das Personal für Forschung und Entwicklung wurde im Vorjahr deutlich aufgestockt. In Linz arbeiten knapp 100 Leute an Radartechnologien, in Graz forschen mehr als 300 Mitarbeiter. Im Mai 2016 startete unter Leitung von Infineon Austria das europäische Forschungsprojekt SemI40, mit 37 Partnern aus fünf Ländern eines der größten Industrie-4.0-Projekte Europas. Der Pilotraum in Villach bietet ideale Bedingungen, um selbststeuernde Fertigungsprozesse im Echtbetrieb zu erproben.