Mittwoch, Jänner 22, 2025

Die überzogene Risikodarstellung und die teils unreflektierte öffentliche Wahrnehmung hätten dazu geführt, dass sich die Börsenkurse von in Osteuropa tätigen Unternehmen von der Realität völlig entfernt hätten. So argumentiert Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International. Als Beleg dafür präsentieret er ein vorläugiges Ergebnis seiner Gruppe, früher als angekündigt, schließlich war die Präsentation der Zahlen für den 26.3. erwartet worden.

Stepic legte ein Rekordergebis vor:  Trotz des für die gesamte Bankenbranche sehr schwierigen vierten Quartals 2008 konnte die Raiffeisen International Bank-Holding AG ihre für das Jahr 2008 abgegebene Prognose voll umfänglich erreichen und abermals einen Rekordgewinn erzielen. Der Konzern-Jahresüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) des Unternehmens stieg 2008 um 17 Prozent auf 982 Millionen Euro. Getragen wurde diese Entwicklung vom Zinsüberschuss, der sich um knapp 34 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro erhöhte. Die Kreditrisikovorsorgen wurden auf 780 Millionen Euro ausgeweitet, was mehr als einer Verdoppelung des Wertes für das Jahr 2007 in Höhe von 357 Millionen Euro entspricht. Diese deutliche Anhebung bringt einerseits einen konservativen Risikoansatz zum Ausdruck und bietet andererseits Spielraum bei der Abfederung zukünftiger Risiken. Der Provisionsüberschuss lag mit rund 1,5 Milliarden Euro um 20 Prozent höher als im Vorjahr. Das Handelsergebnis wuchs um 31 Prozent auf 168 Millionen Euro, während die Verwaltungsaufwendungen lediglich um etwa 21 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro stiegen (2007: 2,2 Milliarden Euro).

Die Volkswirtschaftsanalysten der RZB gehen in ihrer jüngsten Einschätzung für das Jahr 2009 in Zentral- und Osteuropa von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 1,3 Prozent – dem gleichen Wert wie für Österreich – aus. Stepic sieht Zentral- und Osteuropa trotz der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin als Wachstumsmotor Europas. 

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