Gerhard Raffling ist seit März Geschäftsführer des Datenmanagement-Experten Commvault. Im Report spricht er über effiziente Datenhaltung und die Softwareplattform Simpana.
Report: In welchem Geschäftsbereich ist Commvault tätig? Welche Herausforderungen adressieren Sie?
Gerhard Raffling: Analysten wie Forrester und Gartner bewerten Commvault als führend in den Bereichen Backup, Recovery und Archivlösungen. Wir bieten unseren Kunden mit der Softwarelösung Simpana eine zentrale Plattform für ein integriertes Daten- und Informationsmanagement. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die für unterschiedliche Bereiche auch unterschiedliche Produkte im Portfolio haben, bieten wir eine einheitliche Lösung – unabhängig vom Anwendungsfall oder der darunterliegenden Hardware.
Eine einheitliche Plattform bedeutet, dass sämtliche Daten im Unternehmen über nur eine einzige Oberfläche gemanagt werden. Und die Simpana-Plattform kann beliebig erweitert werden. Alle Daten werden völlig unabhängig von ihren Speicherorten – ob in der Cloud, auf einer Disk oder auf einem Tape – in unserem Content-Store, einem virtuellen Data-Repository, indexiert und verwaltet.
Die gesamte Intelligenz des Datenmanagements im Unternehmen liegt in unserer Software. Im Sinne einer Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung der IT-Infrastruktur ist das ein wichtiger Faktor. Im Rechenzentrum kann der Gesamtspeicherbedarf reduziert werden, es kann günstigerer Speicher eingesetzt werden, ohne auf Qualität oder Leistung verzichten zu müssen, und Leitungskosten können optimiert werden. Der administrative Aufwand wird minimiert. Alle Daten sind so transparent wie nie zuvor. Mit Simpana ist es erstmals möglich, Unternehmensdaten als strategisches Asset zu betrachten und diese für das Unternehmen gewinnbringend zu nutzen. Eine intuitive grafische Benutzeroberfläche und die einfache Implementierung runden die Lösung ab.
Report: Geht es hier vor allem um die Reduktion des Risikos im Datamanagement?
Raffling: Eine aktuelle Kundenumfrage zeigt, dass Sicherheit im Datenmanagement höchste Priorität hat. Durch die einheitliche Oberfläche und die workflowgestützten Prozesse reduzieren wir mit Simpana die Komplexität im Betrieb und erhöhen gleichzeitig die Effizienz für Recovery-Vorgänge. Ungeplante Downtimes und Datenverlust werden somit minimiert.
Report: Wie wichtig ist denn die Löschung von Daten in Unternehmen?
Raffling: Ich sehe das Thema als eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Auch wenn Datenspeicher stetig günstiger wird, sollte man das Problem an der Wurzel packen und die aufbewahrten Daten genau analysieren, kategorisieren und gegebenenfalls löschen. Meine Antwort darauf ist also, »Big Data« so klein wie notwendig zu halten. Mit Simpana ist das möglich.
Übersichtliche Auswertungen und Reports geben Aufschluss darüber, welche Daten für das Unternehmen geschäftsrelevant sind oder etwa aus Compliance-Gründen aufbewahrt werden müssen. Zusätzlich analysiert unsere Softwarelösung, welche Daten getrost gelöscht werden können. Anhand von regelbasierten Abläufen erfolgt die Löschung oder die Verschiebung der Daten in ein Archiv völlig automatisiert. Sogenannte Dark Data, also Daten, die von Unternehmen bislang weder analysiert noch anderweitig nutzbringend verwertet werden, werden eliminiert. Insgesamt tragen wir damit zu einer kostenoptimierten IT-Infrastruktur bei.
Report: Wie sehen Ihre Ziele für den Markt in Österreich aus?
Raffling: Commvault ist bei den Top-150-Unternehmen gut etabliert, im Bereich des Mittelstandes gibt es für uns aber noch viel zu tun. Wir haben dort bereits eine breite Kundenbasis, aber auch ein großes Wachstumspotenzial. Derzeit bauen wir unser Team für den heimischen Markt aus, das eng auch mit dem Osteuropa-Hub von Commvault, der sich in Wien befindet, arbeitet. Auf meiner Agenda stehen auch der Ausbau der Partnerlandschaft und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Microsoft vor allem in den Bereichen Office 365 und Azure. Der österreichische Markt ist bereit für Cloud-Lösungen und wir bieten hier einen zuverlässigen, vollständig integrierten Ansatz.
Zur Person
Gerhard Raffling hat im März 2015 die Funktion des Country Managers für Österreich bei Commvault übernommen. Der 42-jährige Wiener will die Marktpräsenz des internationalen Anbieters von Informationsmanagementsoftware weiter stärken. Davor war Raffling Vertriebs- und Marketingleiter bei Fujitsu. Commvault hat rund 2.300 Mitarbeiter und seinen Hauptsitz in New Jersey, USA.