Sind Cloud-Lösungen wirklich so unsicher wie manche behaupten, oder ist die drohende Gefahr (Stichwort NSA) nur ein Vorwand? Ein Gastkommentar von Werner Scheidl, Geschäftsführer der W. Scheidl KG.
»Eines muss vorweg klargestellt sein: Es gibt aktuell keine absolute Sicherheit – nicht in der Cloud und erst recht nicht auf der eigenen Festplatte. Anbieter von Cloud-Lösungen haben jedenfalls ein besonderes Interesse daran, die Daten der Kunden zu schützen. Schließlich geht es auch um die eigene Glaubwürdigkeit.
Wie aber sieht es mit der Sicherheit im eigenen Firmennetzwerk oder auf dem eigenen PC aus? Die Daten auf der eigenen Festplatte sind meist nur schlecht oder gar nicht geschützt. Nach aktuellen Schätzungen werden von fast jedem zweiten Mitarbeiter beim Ausscheiden aus dem Unternehmen Daten seines bisherigen Dienstgebers wissentlich oder unwissentlich ›mitgenommen‹ (Quelle: Symantec). Dabei sind die Daten oft auf den privaten Geräten der (Ex-) Mitarbeiter, die diese für die Arbeit verwenden durften, gespeichert.
Ein weiteres, meist unterschätztes, Sicherheitsrisiko sind Programme, die ohne Überprüfung der Quelle heruntergeladen und bedenkenlos installiert werden. Immer wieder wird dabei manipulierte Software in das eigene System eingeschleust.
Speziell für KMUs ist die Gefahr, von innen ausspioniert zu werden oder Daten aufgrund lokal installierter Schadsoftware zu verlieren, viel größer, als in das Visier der NSA genommen zu werden.
In Summe sind die Daten in der Cloud wahrscheinlich besser geschützt als auf der eigenen Festplatte, denn verantwortungsbewusste Anbieter von Cloud-Lösungen betreiben in der Regel einen deutlich höheren Aufwand, um die Daten so sicher wie möglich zu halten.«