Der globale Wandel zur Kreislaufwirtschaft ist bereits voll angelaufen. Das Thema tangiert jedes Unternehmen, jede Organisation, jede Nation und jeden einzelnen von uns. Und das besonders Erfreuliche daran: Es ist keine Entwicklung, vor der wir uns fürchten müssen. Ein Gastkommentar von Axel Dick, Prokurist Business Development Umwelt, Energie und CSR bei Quality Austria.
Kreislaufwirtschaft ist eine Chance, bei der jeder von uns die Initiative ergreifen kann – etwa indem wir bewusst kaufen, nachhaltig konsumieren und Produkte reparieren, statt wegzuwerfen. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei Organisationen ein. Die Umstellung funktioniert aber nicht von heute auf morgen und ist auch keine einmalige Sache. Um den Wechsel zu einem kreislauffähigen Wirtschaftssystem zu schaffen und Game Changer zu werden, braucht es allerdings Menschen, die sich entsprechendes Know-how aneignen.
Kreislauffähige Produkte
Umweltmanagementsysteme ermöglichen einen klaren Startvorteil. Wer noch kein Managementsystem betreibt, sollte im ersten Schritt den verantwortlichen Mitarbeitenden eine Ausbildung bei einem staatlich akkreditierten Institut ermöglichen. Die qualityaustria Lehrgangsreihe Umweltmanagement ist ein guter Einstieg, um die Forderungen der Umweltmanagementnorm ISO 14001 und der EMAS-Verordnung zu verinnerlichen. Die Teilnehmenden lernen, wie man Umweltziele formuliert und umsetzt sowie Umweltaspekte identifiziert und bewertet. Daneben gibt es natürlich noch eine Reihe weiterer Kurse und Lehrgänge.
Einen guten Einstieg in die Welt der Kreislaufwirtschaft bietet das Seminar »Cradle to Cradle und ISO-Konzepte zur Förderung der Kreislaufwirtschaft«, das die Quality Austria gemeinsam mit EPEA Switzerland entwickelt hat. »Cradle to Cradle« ist eine innovative Methodik zur kreislauffähigen Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen.
Ein Label für alle Branchen
Seit 2021 bietet Quality Austria in Kooperation mit der Schweizer SQS auch die Lehrgangsreihe »Circular Globe Transformation Coach – Certification Course« an. Im Zuge der Ausbildung lernen die Teilnehmenden, den Status Quo einer Organisation hinsichtlich ihrer Kreislauffähigkeit abzuschätzen und Konzepte sowie Herausforderungen bei der Einführung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie im Betrieb kennen.Diese Lehrgangsreihe ist besonders für Unternehmen geeignet, die in weiterer Folge die Auszeichnung mit dem »Circular Globe Label« anstreben. Vor kurzem wurde die Raimund Beck KG aus Österreich als weltweit erstes Unternehmen mit diesem Label, das das gesamte System eines Unternehmens auf ihre Kreislauffähigkeit bewertet, ausgezeichnet.
Bei Beck handelt es sich um einen Befestigungsspezialisten mit 118 Jahre alter Historie. Kreislaufwirtschaft ist also keinesfalls nur etwas für junge Unternehmen, sondern vor allem für Unternehmen, die sich stetig weiterentwickeln. Das Label richtet sich an alle Arten von Organisationen unabhängig von Branche, Größe und Gesellschaftsform. Beck beispielsweise erzeugt unter anderem LIGNOLOC, den ersten magazinierten Nagel aus Holz, sowie Nagelschrauben namens SCRAIL, die die Vorteile von Nägeln und Schrauben vereinen.
Das »Circular Globe«-Modell basiert auf einem Reifegrad-Ansatz. Der modulare Aufbau und die Mehrstufigkeit des Modells ermöglichen deshalb auch kleinen Unternehmen einen einfachen Einstieg. Solange die innere Einstellung passt, kann also jeder von uns die nächsten Schritte tun. Das »Circular Globe«-Modell entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und ist an internationale Standards angelehnt.
Fazit
Wer das Klima schützt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dem eigenen Unternehmen. Man erhöht die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland, fördert das Image, senkt die Kosten, verbessert die Rohstoffversorgung und reduziert auch die finanziellen Risiken, mit denen nicht-kreislauffähige Unternehmen in Zukunft rechnen müssen.n
Info & Kurse:
www.qualityaustria.com/umwelt
www.qualityaustria.com/csr
www.circular-globe.com
(Titelbild: Anna Rauchenberger)