Robotics, Machine Learning, Automatisierung und Co werden noch immer von vielen misstrauisch betrachtet. Automatisierte Prozesse beweisen jedoch täglich in der Praxis, dass sie –beispielsweise in Form von Bots – von großem Nutzen für Unternehmen, Mitarbeiter und Kunden sind. Von Gerhard Raffling, Commvault
Als Service-Chat alternativ zur klassischen Hotline oder als Chat-Bot auf Social Media eingesetzt, schaffen automatisierte Prozesse bereits heute einen Mehrwert, häufig jedoch ohne dabei von Menschen als »Maschine« wahrgenommen zu werden. Wie eine Studie von Accenture Strategy, Xing und Statista unter 5.000 Teilnehmern zur Digitalisierung ihrer Arbeitswelt herausgefunden hat, stufte die Mehrheit der Befragten unter anderem Robotics als »weniger relevant« beziehungsweise »nicht relevant« ein – zumeist unwissend, dass sie für gewisse Berufsgruppen sehr wohl Relevanz besitzen können und in vielen Industrien und Technologien bereits erfolgreich zum Einsatz kommen. Die Problematik: Sie hatten bisher nur davon gehört, jedoch nie wissentlich damit zu tun.
Auf Verbraucherseite sind Bots und Automatisierung längst nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Mit dem »WienBot« etwa stellt die Stadt Wien einen digitalen Assistenten zur Verfügung, der Anwender begeistert und zugleich dem Image unserer Hauptstadt neuen Glanz beschert. Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Co erleichtern auch im Haushalt das Leben vieler Menschen. Experten schätzen, dass im Jahr 2020 85 Prozent aller Interaktionen ohne menschliches Interagieren stattfinden. Dennoch werden Bots am Arbeitsplatz häufig noch immer als Fremdkörper angesehen, wobei sie einerseits die User Experience und andererseits die Produktivität erhöhen – und dabei Kosten einsparen.
Diesem Trend ist Einhalt zu gebieten. Kurze Wege sind Trumpf, wenn es um die Vermittlung von Informationen zu neuen Technologien geht. Der Anwender muss wissen, worum es bei Innovationen geht, wofür sie eingesetzt werden können und wie sie das Leben vereinfachen können. Dafür gilt es, dem Menschen in dieser wechselseitigen Beziehung die Technologie näherzubringen.
Learning by doing
Umfragen zeigen, dass IT-Teams gefordert sind, immer mehr Aufgaben mit immer weniger Personal zu bewältigen. Da der Stellenmarkt für Fachkräfte immer wettbewerbsintensiver wird, ist die Suche nach Technologien wie Bots ein Muss für jedes Unternehmen, das talentierte Mitarbeiter nicht nur gewinnen, sondern auch langfristig binden will.
Automatisierung und KI können IT-Teams dabei unterstützen, die Anforderungen hinsichtlich Schnelligkeit und Flexibilität zu erfüllen. Bots bieten den Mitarbeitern darüber hinaus Unterstützung und beachtlichen Mehrwert: Sie entwickeln sich weiter, anstatt monotone, sich wiederholende, niedrigwertige Aufgaben zu erledigen – und das ist ein Gewinn für alle.
Was also spricht gegen den Einsatz von Bots am Arbeitsplatz? Im Grunde genommen nichts. Neue Technologien erfordern lediglich eine gewisse Eingewöhnungszeit. Hätten Sie sich vor zehn Jahren vorstellen können, dass Ihnen ein digitaler Assistent die Einkaufsliste diktiert? Was sich heute noch wie Fiktion anhören mag, gehört morgen schon zum normalen Tagesablauf. Automatisierte Vorgänge am Arbeitsplatz dienen dem gleichen Sinn wie im privaten Umfeld: Sie machen das Leben leichter. Dieses Bewusstsein zu schaffen, ist die wahre Herausforderung. Den Rest machen Automatisierung und Bots – im wahrsten Sinne des Wortes – ganz von allein.