Sonntag, Dezember 22, 2024
»Wir können auch Stahl«

Im Interview mit dem Bau & Immobilien Report erklärt Delta-bloc-CEO Thomas Edl, wie es dazu gekommen ist, dass ein Betonspezialist im Stahlteich fischt und wie sich die Steelbloc-Lösung von anderen Systemen unterscheidet.

Report: Als Unternehmen der Kirchdorfer Gruppe kommt Deltabloc aus der klassischen Zement- und Betonindustrie. Was waren die Beweggründe, in den Markt für Stahlleitschienen einzusteigen?

Thomas Edl: Wir haben schon immer über den Tellerrand gedacht. Wir haben als Technologieführer im Bereich der Betonfertigteillösungen zur Überraschung des Marktes auch den Stand der Technik bei Ortbetonschutzwänden definiert. Verkehrssicherheit ist nicht materialabhängig, da geht es um Systemlösungen. Und wir haben genügend Selbstvertrauen, um uns auch auf neues Terrain zu wagen. Deshalb wir Stahl ausprobiert und schnell festgestellt: Wir können das.

Report: Worin unterscheidet sich Steelbloc von anderen Lösungen?

Edl: Wenn Sie so wollen, haben wir die neue Einfachheit der Stahlschutzplanke entdeckt. Ein Fahrzeug­rückhaltesystem aus Stahl besteht aus zwei Komponenten, einem vertikalen Pfosten und einem horizontalen Stahlprofil. Das Stahlprofil wirkt wie ein Seil und hält das Fahrzeug zurück, während sich der Pfosten nach hinten biegt. Durch ein einfaches mechanisches Verformungsprinzip bewegt sich unser Pfosten immer gerade nach hinten. Er verdreht sich nicht und kippt nicht um. Damit kommt es zu weniger Verformungen und die Leistungsfähigkeit steigt. Außerdem können wir durch das Prinzip der Supermodularität mit ganz wenigen Bauteilen die ganze Bandbreite bestehende Systeme abdecken. 

Report: Ist Steelbloc auch so etwas wie eine Kampfansage an die klassische Stahlindustrie?

Edl: So würde ich das nicht sagen. Vielmehr ist Steelbloc eine Kampfansage an die Komplexität. Wir haben Lösungen für Einschränken gefunden, die bislang einfach hingenommen wurden. Und wir können jetzt die gesamte Palette an Betonfertigteil-, Ortbeton- und Stahlschutzlösungen aus einer Hand anbieten. Wir waren bisher ein Systemanbieter im Betonsegment, jetzt sehe ich uns als ganzheitlichen Problemlöser. Das ist weltweit einzigartig.

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