Vom smarten Weinberg bis zur Smart Factory: Das Internet der Dinge ist nicht mehr aufzuhalten, meint Gerhard Lesch, IoT Innovations – Business Development Manager, Intel Deutschland
Das Internet der Dinge ist weiter auf dem Vormarsch – die Anzahl von miteinander und mit dem Internet verbundenen Systemen und Geräten steigt kontinuierlich. Bis zum Jahr 2020 rechnen Experten mit rund 200 Milliarden vernetzten »Dingen« weltweit. Ob Einzelhandel, Gesundheitswesen, Automobilindustrie, Wirtschaft, Bildungswesen, oder Industrie, die Liste der Einsatzfelder des Internets der Dinge wächst täglich. Eine der größten technischen Herausforderungen ist dabei die Kompatibilität der vernetzten Geräte. Aus diesem Grund entstand 2014 das Open Interconnect Consortium mit Intel als Gründungsmitglied, welches die nahtlose End-to-end-Konnektivität zwischen Systemen vorantreibt.
Vernetzter Weinberg
Das Internet der Dinge bietet nahezu grenzenlose Möglichkeiten und findet fortlaufend neue Anwendungen. Eine der bisher wohl ungewöhnlichsten ist der smarte Weinberg. Zusammen mit dem Nürnberger Unternehmen MyOmega hat Intel »TracoVino« entwickelt. Diese Lösung revolutioniert den Weinbau: Dank spezieller Sensoren im Boden, werden Klimadaten wie Temperatur, Luft- und Bodenfeuchtigkeit gesammelt und in Echtzeit ausgewertet. Der Winzer kann dann per Smartphone oder Tablet auf die Daten zugreifen und schneller auf Wetterveränderungen reagieren. Er profitiert dadurch nicht nur von einer Ertragssteigerung bei der Weinernte, sondern auch von einer erheblichen Erleichterung und Zeitersparnis bei der täglichen Arbeit.
Auch im Bereich Smart Home ist Intel Vorreiter. So zum Beispiel mit dem intelligenten, digitalen Zuhause »Tiny House«. Dieser Showroom macht IoT erlebbar und beweist, dass Kompatibilität zwischen einzelnen Geräten für den gesamten Wohnbereich möglich ist. Dank der Intel Smart Home Development Acceleration Platform werden Systeme unterschiedlicher Hersteller über einen zentralen Controller zusammengefasst, gewandelt und lassen sich so problemlos über eine App steuern. Für Hausbesitzer ist das ein großer Vorteil. Aber auch Entwickler profitieren von der Intel Plattform, da sie nicht länger auf die Kompatibilität mit anderen Systemen achten müssen und das Produkt schneller auf den Markt bringen können.
Gelungenes Beispiel
Welche Vorteile und Nutzen der Einsatz von IoT-Technologien in der Fertigungstechnik hat, zeigt Intels Werk in Malaysia. Hier arbeiten wir mit Mitsubishi Electric zusammen und setzen IoT-Gateways ein, die auf Atom-Prozessoren basieren. In den Produktionsprozess eingebunden, sammeln die Gateways Daten und leiten sie an die Cloud weiter. Die gewonnenen Informationen und deren Verarbeitung mit einer Data Analytics Software ermöglichten Einsparpotenziale im Fertigungsbereich zu erkennen und zu realisieren. So wurden zum Beispiel 90 % der drohenden Defekte bei Testsystemen frühzeitig erkannt und verhindert. Die Kosteneinsparung von rund 3 Mio. Dollar ist nur ein Vorteil, der auf die Vernetzung und End-to-end-Konnektivität von Geräten zurückzuführen ist. Unser Werk in Malaysia ist ein gelungenes Beispiel, wie die Smart Factory in Zukunft aussehen kann.