Das qualityaustria Umwelt- und Energieforum am 8. Oktober in Wien stand im Zeichen des Energieeffizienzgesetzes und der Novelle ISO 14001:2015.
Drei Jahre lang wurde diskutiert und verhandelt, 300.000 Organisationen waren weltweit eingebunden. Am 15. September wurde schließlich in Neu-Dheli, Indien, die neue Umweltmanagementnorm ISO 14001:2015 mit überwältigender Zustimmung unterzeichnet. Gemeinsam mit dem Energiemanagement-Regelwerk ISO 50001 bietet sie einen fundierten Leitfaden für eine nachhaltigere Ressourcen- und Energiewirtschaft in Organisationen. Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie des Beratungs und Zertifizierungsexperten Quality Austria, war als österreichischer Delegationsleiter im Namen des Austrian Standard Institutes bei der Unterzeichnung mit dabei: „Wir reden bei Umwelt- und Energiemanagementsystemen über Kosten, aber auch über die Zukunft nachkommender Generationen.“
Dick sieht die Norm als wirkungsvolles Instrument für alle Unternehmen, die bis Ende November Audits oder Managementsysteme an die Monitoringstelle der Energieagentur melden müssen. Betroffen sind laut Energieeffizienzgesetz Organisationen mit einer Größe von mehr als 250 Beschäftigten, 50 Mio. Euro Umsatz oder 43 Mio. Euro Bilanzsumme - rund 12.000 Unternehmen in Österreich. Für den Experten ist die Betrachtung des kompletten „Lebenswegs“ von Produkten und Dienstleistungen (Anm.: „life cycle perspective“, an der deutschen Übersetzung der Norm wird aktuell gefeilt) einer der wesentlichen Schwerpunkte der Novelle. Die Idee: Umweltaspekte wie etwa Ressourcenverbrauch und Energiekonsum sollen künftig über die gesamte Wertschöpfungskette nachvollziehbar sein – auch über die Unternehmensgrenzen hinweg bis zu Zulieferern und Partnern.
Bei einer Veranstaltung von Quality Austria Anfang Oktober in Wien wurden die Neuerungen des ISO-14001-Regelwerks vorgestellt. Neben einem verstärkten Verständnis für die verschiedenen Interessensgruppen bei Energie- und Umweltfragen und einer besseren Übersicht zu den Geschäftsprozessen und Assets in Organisationen fordert die Novelle Führungsqualität beim Leitthema Effizienz ein. In einem Podiumsgespräch bestätigt Günter Eichhübl, Geschäftsführer Traktionssysteme Austria: „Investitionen in die Energieeffizienz liefern ja auch Renditen. Da rede ich als Geschäftsführer natürlich mit.“