Montag, Dezember 23, 2024

Neue Wettbewerber, regulatorische Auflagen und das wirtschaftliche Umfeld setzen den heimischen Banken zu – Stimmung im 10-Jahresvergleich am Tiefpunkt.

Die allgemeine Stimmung der heimischen Banken befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt. Die aktuelle Studie »Bankbarometer2015 « zeigt, dass österreichische Kreditinstitute an vielen Stellen gefordert sind und pessimistisch in die Bilanzen blicken. »Banken hinken aktuell einen Schritt hinterher«, kommentiert Christian Rauscher, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens emotion banking die aktuelle Situation. Rauscher weiter: »Während sich die heimischen Institute vor allem mit internen Themen wie der Umsetzung regulatorischer Anforderungen, der Vereinfachung von Prozessen und der Suche nach Ertragsfeldern beschäftigen, geben Fintechs mit kundenorientierten Angeboten das Tempo vor. Es zeigt sich eine paradoxe Schere: Banker sehen die starke Verschiebung in Richtung Mobile und Digital Banking, können darauf auf Einzelinstitutsebene jedoch kaum reagieren. Deshalb werden sich in wichtigen Kernbereichen, wie beispielsweise im Zahlungsverkehr, künftig neue Wettbewerber festsetzen können.«

Wettbewerb nimmt zu, aber verändert das Gesicht

»Wir treten nun in die dritte Welle des Wettbewerbs seit der Jahrtausendwende. Die ersten sieben Jahre waren von den unabhängigen Finanzberatern geprägt, die nächsten von den Direktbanken und nunmehr greifen die Fintechs an«, zeichnet Rauscher ein Bild ständig steigenden – aber sich auch wandelnden – Wettbewerbs. Aktuell sorgen vor allem die zahlreichen technisch getriebenen Lösungen und Start-ups, die die niedrige Markteintrittshürden bzw. hohe technische Kompetenz nützen, für Sorgenfalten auf den Stirnen der Banker. Während die Gefahr der Apples, Googles oder dwollas und pingits durchaus erkannt wird, sehen sich die einzelnen Banken kaum in der Lage, wirkungsvoll dagegenzuhalten. Insofern sehen die Banker selbst, dass im ewigen Spiel David gegen Goliath die kleinen, schnellen Anbieter aktuell bessere Karten haben. 85 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Fintechs in naher Zukunft in den Bereichen »einfacher, nicht beratungsintensiver Produkte« wie Konsumkredite, Sparprodukte und Bausparen bis zu 10 % Marktanteil erobern können. Insbesondere der Zahlungsverkehr wird hart umkämpft, denn hier sind die technischen Weltmarktführer – allen voran Apple mit dem neuen iphone 6 – aktiv. Für Banken ist klar: Personal Finance Management Applikationen (wie bspw. das von der Sparkassengruppe gelaunchte »George«), sowie NFC-Technik genießen immer größere Beliebtheit und werden somit 2020 zum Standardangebot der Bank gehören müssen.

Die Zukunft der Beratung

Angesichts des Vordringens der digitalen und mobilen Angebote stellt sich die Frage nach der zukünftigen Rolle der Banken. Die Antwort liegt in der persönlichen Beratung und Beziehung mit den Kunden. Hier ergänzen neue Technologien die traditionelle direkte Kundenberatung um weitere für den Kunden wählbare Optionen. Allerdings ist hier noch viel zu tun. Die Banken müssen ihre technischen Möglichkeiten updaten, um diese ergänzenden Beratungen über Chat oder Videotelefonie in hoher Qualität anbieten zu können. Die Banken wissen um den mobilen Trend gut Bescheid. Das Bankgeschäft der Zukunft findet zum größten Teil nicht mehr in der Filiale statt, sondern über Smartphones. Wo immer der Kunde auch ist, muss auch die Bank sein. Dies wird auch durch das Bankbarometer bestätigt. Einen Rückgang des Filialbesuches erwarten 56 % der Befragten. Eine Zunahme der Attraktivität von Internet Banking bzw. Mobile Banking wird von rd. 76 % bzw. rd. 88 % der Befragten positiv votiert.

Bankbarometer:
Die Gesamtstudie können Sie direkt bei emotion banking bei Mag. Iveta Kasalova anfordern.
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Tel.: +43/2252/254845 anfordern.

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