Der vorläufige Pensionskonto-Bescheid macht die Lücke zum Aktiveinkommen sichtbar. Trotzdem würden viele lieber heute als morgen in den Ruhestand treten.
Der Anteil der Pensionskosten am BIP wird in Österreich nach Prognosen der OECD im Jahr 2030 einen Höchststand von 16,7 % erreichen. Gleichzeitig werden die staatlichen Pensionen um 15 bis 25 % sinken. Wie sich insbesondere Jahre mit schwachen Einkommen später auf die Pension auswirken, diskutierten Trenkwalder-CEO Klaus Lercher, Christian Operschall, Arbeitsmarktexperte des Sozialministeriums, und der ehemalige Skispringer und nunmehrige Unternehmer Hubert Neuper in einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Personal Austria. Herbert Kling, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Meinungsraum, lieferte dazu eine Studie mit interessanten Ergebnissen: »43 % der Österreicher würden jetzt in Pension gehen, wenn sie es sich leisten könnten. « 66 % glauben allerdings nicht, dass ihre staatliche Pension reichen werde. Einkommensschwache Personen werden in der Pension auf zusätzliche Verdienstmöglichkeiten angewiesen sein. Bereits heute sind unter den Zeitarbeitnehmern 20 %, die »lediglich dazuverdienen«, wie Trenkwalder-Chef Lercher bestätigte: »Dass wir Menschen in Beschäftigung bringen können, das beweisen wir tagtäglich.« Um die Abwanderung von Unternehmen – und damit von Arbeitsplätzen – zu stoppen, sei allerdings die Politik gefordert. Für Christian Operschall ist Gesundheit am Arbeitsplatz ein wesentlicher Eckpfeiler, um Menschen möglichst lange im Erwerbsleben zu halten: »Wenn das der Fall ist, ist auch das öffentliche Pensionssystem gesichert.« Profisportler Hubert Neuper geht mit gutem Beispiel voran: »Ich halte nichts davon, in Pension zu gehen und völlig ›aufzuhören‹. Der Mensch braucht eine Aufgabe, die inspiriert.«