Im Dezember 1984 waren sie erbitterte Gegner. 30 Jahre später kämpfen Gewerkschaft und Umweltschützer gemeinsam für nachhaltige Zukunftsinvestitionen.
Im Winter 1984 standen einander Gewerkschafter und Umweltschützer in der Stopfenreuther Au verfeindet gegenüber. Der Kampf um das geplante Wasserkraftwerk Hainburg und den Schutz der einzigartigen Aulandschaft spaltete die Republik. Am 21. Dezember verhängte die Regierung unter öffentlichem Druck einen Rodungsstopp. Nach einem Urteil des Höchstgerichts wurde das Projekt eingestampft. Niemand hätte gedacht, dass 30 Jahre später eine Partnerschaft zwischen der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und Global 2000 möglich wäre. Mit der Initiative »Umwelt + Bauen« verfolgt man ein gemeinsames Ziel: »Wir müssen sinnvolle und nachhaltige Zukunftsinvestitionen vorantreiben, welche die Konjunktur ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und den CO2-Ausstoß reduzieren und somit die Umwelt schonen«, erklären GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch und Global 2000-Geschäftsführerin Leonore Gewessler. Das Kriegsbeil ist längst begraben. Bereits 2008 begann die Zusammenarbeit mit einem Bau-Pakt für den Ausbau der thermischen Sanierung. Weitere Kampagnen, u.a. eine Anti-Atomstrom-Initiative, folgten. Die GBH verfügt mit Andreas Huss inzwischen über einen eigenen Umweltsprecher. »Arbeitsplätze zu schaffen und die Umwelt zu schützen, muss sich nicht ausschließen, ganz im Gegenteil«, lautet das Credo der ehemaligen Kontrahenten: »Wir fordern Regionalität bei Auftragsvergaben, die nicht zuletzt auch kurze Transportwege beinhaltet.«