Die ARA versammelte Stakeholder zum Informationsaustausch. Fazit: Die Marktöffnung darf die hohen Sammelquoten nicht gefährden.
Der ab 1. Jänner 2015 liberalisierte Abfallmarkt im Haushaltsbereich und damit neue gesetzliche Rahmenbedingungen sowie Anpassungen bei der Sammelinfrastruktur waren Themen einer Veranstaltung der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) Ende September. In einem offenen Dialog diskutierten in Wien die ARA-Vorstände Christoph Scharff und Werner Knausz mit Partnern und Vertretern aus der Branche. »Wir haben in Österreich die höchsten Sammel- und Recyclingquoten Europas. Das ist klar in der guten Zusammenarbeit der Entsorgungswirtschaft mit den Städten und Gemeinden begründet. Die Bürgerinnen und Bürger sind motiviert, zu trennen. Nun muss es uns gemeinsam gelingen, das hohe Niveau beizubehalten «, betont Knausz. Er warnt vor Trittbettfahrern in einem liberalisierten Markt ab dem kommenden Jahr und vor »deutschen Verhältnissen«. Im Gegensatz zu Österreich (90 %) beträgt dort die Linzenzierungsquote magere 50 % – nur jeder zweite »Verpackungsproduzent« liefert Kostenbeiträge an die Sammelinfrastrukturen ab. Durch eine Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes und neue Verordnungen sind ab Jänner die Verpackungssammelsysteme auch zusätzlich mit höheren Kosten konfrontiert. Trotzdem würden die Tarife immer noch »signifikant unterhalb des Niveaus der Krisenjahre 2009/2010 liegen«, beruhigt Christoph Scharff. Weitere aktuelle Fragestellungen betreffen neue Kategorisierungen der Verpackungsarten, Mengenermittlungen in der Branche, sowie eine für übergeordnete Marktfragen eingerichtete Verpackungskoordinierungsstelle im Lebensminsterium. »Der Recyclingdialog versteht sich explizit als Ergänzung zum seit Dezember 2013 laufenden Stakeholderdialog des Lebensministeriums«, erklärt Scharff. Die beiden Vorstände bieten sich der Branche als Gesprächspartner an und wollen das neue Diskussionsformat auf jeden Fall im kommenden Jahr fortsetzen.